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Wärme

Neu- und Besonderheiten der Gas- und Öl-Brennwerttechnik

Donnerstag, 19.10.2017

Wir stellen einige Hersteller samt einer Auswahl ihrer Neuheiten bei der Gas- und Öl-Brennwerttechnik (ohne Anspruch auf Vollständigkeit).

In Zukunft ist zu erwarten, dass das wachsende Angebot an Strom aus erneuerbaren Quellen auch den Wärmemarkt beflügeln wird. Vor allem Hybridheizungen, bestehend aus einem Brennwertgerät und einer Holzheizung, Solarwärmeanlage oder Wärmepumpe, werden zukünftig dominieren; auch die Technik "Power-to-Heat", sprich: die Kopplung von Strom- und Wärmesektor, besitzt Potential.

Für Nachfragespitzen und für die kalten, dunklen Monate von November bis Februar wird jedoch weiterhin die Gas- und Öl-Brennwerttechnik benötigt. Voraussetzung für diesen Umbau ist die digitale Verknüpfung der heiztechnischen Komponenten untereinander und mit dem Stromnetz. Die fossile Heiztechnik springt immer dann ein, wenn keine erneuerbaren Energien zur Verfügung stehen. Bei den namhaften Systemtechnikherstellern und -anbietern war denn auch verstärkt festzustellen, dass die Themen Digitalisierung und digitale Vernetzung dominierten. Auch das Design der Produkte wird immer wichtiger.

ACV: Gas-Brennwertkessel "Heatmaster TC"

Das belgische Unternehmen ACV ist bekannt als Experte für die Verarbeitung von Edelstahl. Vor allem die "Tank-in-Tank"-Trinkwasserspeicher sind als effizient und langlebig bekannt. Sie haben eine 1,5- bis 2,5-mal größere Wärmeübertrager-Oberfläche im Vergleich zu konventionellen Rohrschlangen-Speichern. Damit sind sie in der Lage, größere Warmwassermengen in kurzer Zeit energieeffizient aufzuheizen.

Nun wurde dieses Prinzip auch auf weitere neue Produkte übertragen, wie einen Wärmeübertrager, der zwei konzentrische Edelstahlbehälter ineinander integriert.

Ein ACV-
Quelle: Rolf Egger
Die ACV-"Tank-in-Tank"-Trinkwasserspeicher sind als effizient und langlebig bekannt. Hier präsentieren Niederlassungsleiter Jürgen Gerick, Geschäftsführer Pierre Buchet und R&D-Managerin Kristel Mondelaers (v.l.) eines der Geräte.

Die damit neu ausgestatteten Geräte, wie beispielsweise die komplett aus Edelstahl bestehenden Trinkwassererwärmer, sind seit dem dritten Quartal 2017 lieferbar.

Die Gas-Brennwertkessel der Baureihe "Heatmaster TC" sind in sechs Nennleistungen von 25 bis 120 kW und mit integrierten "Tank-in-Tank"-Edelstahlspeichern erhältlich. Aufgrund des neuen, patentierten Edelstahl-Wärmeübertragers arbeiten die Kombi-Brennwertkessel sowohl im Heizbetrieb als auch während der Trinkwassererwärmung ständig unter Kondensationsbedingungen und damit im Brennwertbereich.

Weil der Kessel einen geringen Wasserinhalt besitzt, kann er auch in älteren Heizungsanlagen eingesetzt werden und ist somit besonders für den Austausch bestehender Heizgeräte geeignet. Die Modelle sind sehr kompakt und haben eine Stellfläche von nur 60 x 67 cm ("HM 35 TC") bzw. 69 x 73 cm ("HM 85 TC").

ATAG: Neue Gas-Brennwert-"i"-Serie

Der niederländische Pionier der Gas-Brennwert-Wärmeerzeuger ATAG stellte bereits 1982 sein erstes DVGW-geprüftes Gas-Brennwertgerät in Deutschland vor – lange bevor der Markt diese Geräteart als zukünftige Gebäudeheizung erkannte. Die besondere Konstruktion der ATAG-Geräte basiert auf Glattrohr-Wärmeübertragern aus Edelstahl und modulierenden Flächenbrennern, die beide für eine gute Energieausnutzung und damit für hohe Nutzungsgrade sorgen.

Im Laufe der Jahre wurde das Programm des Herstellers ständig durch innovative Systeme und höhere Leistungen erweitert. Eines der ersten hybriden Heizsysteme bestand aus einem Gas-Brennwert-Kombikessel mit drei integrierten Wärmeübertragern und einem hocheffizienten Solarthermie-System, das neben der Trinkwassererwärmung auch die Heizung passiv unterstützt – es steht sprichwörtlich für das "ATAG low energy concept" ("Alec") mit nochmals erhöhtem Brennwertnutzen.

Auf der ISH 2017 wurde die neue Gas-Brennwert-"i"-Serie vorgestellt.

ATAG-Geschäftsführer Michael Bachmann vor einem Gerät der neuen Gas-Brennwert-
Quelle: Rolf Egger
ATAG-Geschäftsführer Michael Bachmann stellt die neue Gas-Brennwert-"i"-Serie vor.

Sie umfasst ein Solo- und drei Kombikessel im Leistungsbereich zwischen 4,5 bis 28,8 kW (bei Systemtemperaturen von 50/30 °C). Sie überzeugen durch die besonders niedrigen Abgastemperaturen und eine kompakte Bauweise aufgrund des neuen "iCon"-Wärmeübertragers aus Edelstahl. Der neu entwickelte Economiser entzieht im Kombibetrieb dem Abgas zusätzlich Wärme und sorgt so für einen noch höheren Brennwertnutzen.

Ein Economiser-Wärmeübertrager.
Quelle: ATAG
Der von ATAG neu entwickelte Economiser entzieht im Kombibetrieb dem Abgas zusätzlich Wärme und sorgt so für einen noch höheren Brennwertnutzen.

Die montagefreundliche "i"-Serie wird mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis angeboten. Im Verbund mit dem internetfähigen Regler ATAG-"One" wird nach der europäischen ErP-Richtlinie eine jahreszeitbedingte Raumheizungs-Energieeffizienz von A+ erreicht.

Brötje: Gas-Brennwert-Wandkesselplus elektronische Verbrennungsoptimierung

Neu im Brötje-Programm ist die Kombination aus dem Gas-Brennwert-Wandkessel "WGB-M EVO" mit der automatischen elektronischen Verbrennungsoptimierung: Zusammen mit der Solar-Pufferspeicher-Zentrale "SPZ" und den "SolarPlan"- sowie "SolarPlus"-Kollektoren ist das System ein kostensparendes, effizientes Heizsystem.

Ein Gas-Brennwert-Wandkessel
Quelle: Brötje
Brötje bietet mit dem Gas-Brennwert-Wandkessel "WGB-M EVO", dem Systempufferspeicher "SPZ" und seinen "SolarPlan"- und "SolarPlus"-Kollektoren eine Kombination für ein kostensparendes Heizsystem an.

Es vereinigt optimale Brennwerteigenschaften mit der Kraft der Sonne. Gesteuert wird das System durch die "ISR-Plus"-Regelung mit dem neuen Erweiterungsmodul "MEWM" mit zwei PWM-Ausgängen für modulierende Hocheffizienzpumpen.

Ebenfalls eine Neuheit ist das Raumgerät "ISR IDA" mit App-Steuerung, das über eine klare Gestaltung mit einfacher Bedienung verfügt. Hinzu kommt eine ins Gerät integrierte WLAN-Schnittstelle, über die sich das "IDA"-Raumgerät via WLAN-Router mit dem Internet verbinden lässt. Damit wird die Fernsteuerung der Heizung über App, per Smartphone oder Tablet-PC, möglich.

Buderus

Gas-Brennwertgerät mit automatischer Verbrennungsregelung

Die wandhängenden Gas-Brennwertgeräte Buderus-"Logamax plus GB192i" werden seit Sommer 2017 mit automatischer Verbrennungsregelung unter der Bezeichnung "GB192i-19 CMS" (Combustion Management System) angeboten.

Ein stabiler und störungsfreier Betrieb wird durch die Optimierung der Gerätekomponenten und erweiterte Software-Algorithmen gewährleistet. Die Gas-Qualität wird über den Ionisationsstrom erkannt und dann automatisch über die Parameter für die optimale Verbrennung eingestellt, was eine manuelle Einstellung überflüssig macht. Das effiziente Gas-Brennwertgerät verfügt über einen Modulationsbereich von 1:10 mit einer Kleinstlast bis unter 2 kW.

Der "Logamax plus GB192iT" lässt sich auch nachträglich zu dem Hybridsystem "GBH192iT" erweitern. Diese Kombination ist für die Nutzung regenerativer Energien geeignet und lässt sich mit nahezu jedem Pufferspeicher kombinieren. Mit 15 oder 25 kW Heizleistung ist die Einheit für einen hohen Warmwasserkomfort mit verschiedenen Speichervarianten, wie Schichtenladespeicher oder Rohrwendelspeicher, zu kombinieren.

Das Gas-Brennwert-Hybridsystem Buderus-
Quelle: Rolf Egger
Das Gas-Brennwert-Hybridsystem Buderus-"Logamax plus GBH192iT".

Gas-Brennwertkessel "Logano plus KB372"

Die auf der ISH 2017 neu vorgestellten Gas-Brennwertkessel "Logano plus KB372" für den mittleren Leistungsbereich mit 75, 100, 150, 200, 250 und 300 kW sind für größere Mietwohngebäude, Büros, Gewerbeanlagen und öffentliche Einrichtungen konzipiert. Es gibt sie auch als Zweikessel-Kaskade mit werksseitiger kompletter Verrohrung.

Eine Buderus-
Quelle: Buderus
Buderus-"Logano plus KB372" Zweikessel-Kaskade mit werksseitiger kompletter Verrohrung.

Aufgrund optimierter Wärmeübertrager ist der wasserseitige Widerstand mit 50 mbar (bei ∆t = 15 K) sehr gering. Der Hochleistungs-Aluguss-Wärmeübertrager und der Vormischbrenner mit einem Modulationsbereich von 1:6 sorgen für eine hohe Energieausnutzung. Der kompakte Aufbau benötigt eine Stellfläche von nur 0,5 m2 (75 bis 100 kW) beziehungsweise 0,9 m2 (200 bis 300 kW). Zur leichteren Einbringung in den Baukörper lassen sich die Komponenten, wie Brenner, Befestigungstraversen und die Kesselverkleidung, demontieren.

Elco: Neue Baureihe "Thision S Plus"

Die neue Baureihe der wandhängenden Gas-Brennwertkessel Elco-"Thision S Plus" mit sechs Leistungsklassen von 13 bis 54 kW und einem "Combi"-Modell mit 24 kW deckt einen breiten Einsatzbereich ab.

Ein wandhängender Gas-Brennwertkessel Elco-
Quelle: Rolf Egger
Die neue Baureihe der wandhängenden Gas-Brennwertkessel Elco-"Thision S Plus".

So kann zwischen wandhängenden und bodenstehenden Geräten in Kombination mit diversen Speichern gewählt werden. Die "Thision S Plus Combi" und der größere bodenstehende Gas-Brennwertkessel "Thision S Plus Compact V" sind mit einem integrierten Schichtenladespeicher ausgerüstet. Der "Thision S Plus Solar" ist ein hybrides System, in das eine Solaranlage eingebunden werden kann.

Der Brennwertkessel "Thision Mini" ist optimiert für den schnellen Kesseltausch im Bestand. Das System "Thision S Plus Compact H" umfasst die Kombinationen von drei Einzelgeräten (13, 19 und 24 kW) mit zwei verschiedenen wandhängenden Edelstahl-Brauchwasserspeichern "Vistron WX60" oder "WX110", inklusive Montagematerial und der kompletten Verrohrung. Der Speicher ist für die Montage links oder rechts vom Kessel vorgesehen.

Das Herzstück des Basisgerätes ist der integrierte Wärmeübertrager aus korrosionsbeständigem Edelstahl. Seine Doppelwand-Geometrie gewährleistet sowohl bei Voll- als auch bei Teillast eine hervorragende Wärmeübertragung bei permanenter Kondensation des Wasserdampfes aus dem Heizgas. Gemäß der ErP-Richtlinie sind sie mit A+ eingestuft. Hervorzuheben ist auch die äußerst geringe Geräuschentwicklung von maximal 39 dB(A) bei Volllast.

Hansa Heiztechnik: Neues Gas-Brennwert-Wandgerät "Tantum"

Das Unternehmen Hansa Heiztechnik aus dem münsterländischen Rhade präsentierte auf der ISH 2017 das neue Gas-Brennwert-Wandgerät "Tantum".

Jörg Hoffmann Sohn Jan-Sörren Hoffmann mit den neuen Gas-Brennwert-Wandgeräten
Quelle: Rolf Egger
Jörg Hoffmann, Geschäftsführer Hansa Heiztechnik, und Sohn Jan-Sörren Hoffmann mit den neuen Gas-Brennwert-Wandgeräten "Tantum".

Es ist mit einem modulierenden Brenner im Leistungsbereich von 4,0 bis 24,7 kW ausgerüstet, der für eine äußerst schadstoffarme Verbrennung sorgt. Ein weiteres Herzstück ist der hochwertige Edelstahl-Wärmeübertrager. Das kompakte Gerät eignet sich für Eigenheime, Neubau oder Modernisierung und kann aufgrund der platzsparenden Abmessungen auch in engen Nischen installiert werden. Das schallgedämmte Gehäuse sorgt für eine geringe Geräuschentwicklung. Je nach Anlagenkonfiguration kann ein Wirkungsgrad von bis zu 108 Prozent erreicht werden, was geringe Heizkosten erwarten lässt.

Das "Tantum"-Brennwertgerät überzeugt durch seine Qualität und besticht durch das günstige Preis-Leistungs-Verhältnis. Alle Bauteile sind übersichtlich angeordnet und von vorne leicht zugänglich. Die steckbaren Anschlüsse vermeiden Installationsfehler weitestgehend und die Reglung ist übersichtlich zu bedienen.

MHG Heiztechnik: Neue Gas-Brennwertheizung "ecoGAS Kompakt"

Im Mittelpunkt der Präsentation auf der ISH 2017 stand bei MHG Heiztechnik die "MEISTERlinie" mit der neuen Gas-Brennwertheizung "ecoGAS Kompakt".

Ein
Quelle: Rolf Egger
Der neue "ecoGAS Kompakt" aus dem Hause MHG Heiztechnik besitzt einen integrierten, leistungsstarken Trinkwasserladespeicher mit 105 Liter Speichervolumen.

Die Geräte besitzen innovative Alu-Silizium-Wärmeübertrager mit integrierter Kupferleitung für Sanitär- und Heizungswasser. Der integrierte, leistungsstarke Trinkwasserladespeicher verfügt über 105 Liter Speichervolumen. Selbst bei Haushalten mit mehreren Personen sorgt das Gerät für genug warmes Wasser, denn bei Bedarf wird die gesamte Leistung für die Warmwasserbereitung über die Vorrangschaltung zur Verfügung gestellt.

Bei Warmwasserentnahme wird der Vorrat automatisch ergänzt und auf die vom Verbraucher gewünschte Temperatur erwärmt. Das Gas-Brennwertgerät lässt sich einfach montieren und erzielt bei 80/60 °C eine Nennwärmeleistung von 6,3 bis 24,2 kW. Der Jahresnutzungsgrad liegt bei bis zu 108,3 Prozent. Ein integriertes Funkmodul ermöglicht die Fernbedienung und -wartung über die "LANfunk"-Box.

Als reines Heizgerät ist die Gas-Brennwertheizung "ecoGAS" zudem in fünf Leistungsvarianten von 11 bis 45 kW erhältlich, sodass sich damit kleinere und größere Gebäude effizient mit Brennwerttechnik ausrüsten lassen. Die "eco-GAS"-Geräte sind ganz nach Bedarf mit oder ohne Trinkwassererwärmung erhältlich.

Von Rolf Egger
Beratender Ingenieur
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