Installation

Nachhaltiges Heizen beginnt beim Heizungswasser

Schlamm-, Luftabscheider und Magnetitfilter – entbehrliches Technik-Equipment

Freitag, 04.11.2022

Nachhaltigkeit sowie Klima- und Umweltschutzziele gewinnen als gesellschaftliche Themen massiv an Bedeutung. Das gilt offenbar auch rund ums Wohnen.

Das Bild zeigt einen Mann.
Quelle: ZVSHK
Das SHK-Fachhandwerk leidet schon heute unter dem Mangel an Fachkräften. Sensorbasierte Überwachungskonzepte können die Lage entspannen: Sie ersetzen keinen Installateur – aber sie helfen dabei, sich anbahnende Anlagenfehler während Wartungsarbeiten zu erkennen und abzustellen.

Wer eine neue Heizanlage konzipiert oder im Bestandsgebäude die Altanlage an den aktuellen „Stand der Technik“ anpasst: Ziel muss es stets sein, eine hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit wie mit Blick auf die Nachhaltigkeit optimierte Anlage zu realisieren. BWT und dessen Partner Resus setzen bereits beim Heizungswasser auf Nachhaltigkeit. Dabei spielt das permanente Korrosions-Monitoring eine zentrale Rolle.

Wie die Studie „Immobilientrends 2022“ der Engel & Völkers Finance zeigt, ist der Aspekt des klima-und umweltfreundlichen Wohnens beim Immobilienerwerb für mehr als jeden Zweiten ein entscheidendes Kriterium. Immerhin jeder Dritte legt Wert auf ein „Smart Home“ zur Steuerung von Heizung, Licht und Elektrogeräten, um Energie zu sparen.

Auch Brüssel ist hier aktiv: Mit der Sustainable Products Initiative (SPI) will die EU-Kommission Energieeffizienz- und Ressourcenschutzanforderungen an eine Vielzahl von Produktgruppen regeln. Anders als die bisher geltende Ökodesign-Richtlinie soll die neue Verordnung nicht nur für energieverbrauchsrelevante Produkte, sondern für fast alle physischen Produkte gelten. Die Verordnung soll künftig den rechtlichen Rahmen vorgeben, mit dem Anforderungen für Umwelt- und Ressourcenschutz an Produkte gestellt werden können. Neu ist, dass der gesamte Lebenszyklus der Produkte bei neuen Umweltschutzanforderungen Beachtung finden soll.

Wie ist die Nachhaltigkeit der Energieeffizienz bei modernen Heizanlagen zu gewährleisten? Das Verb „nachhalten“ hat die Bedeutung „längere Zeit andauern oder bleiben“ und begründet die Notwendigkeit der Heizungswasseraufbereitung. Denn wärmedurchgangshemmende Ablagerungen, Korrosionsvorgänge oder auch Korrosionsschlamm behindern eine exakt geregelte und aufeinander abgestimmte Heiztechnik und somit die gewünschte gleichbleibende Funktion.

Zentrales Thema dieses Fachbeitrags ist der Nachweis, dass dafür mitnichten ein quasi als unentbehrlich geltendes Technik-Equipment erforderlich ist: Schlammabscheider, Luftabscheider und Magnetitfilter können entfallen; sie sind im Grunde nur als „Camouflage“ notwendig, wenn die VDI 2035 nicht konsequent beachtet wird.

Erforderlich sind nur zwei Dinge: Normengerechte Beachtung der Vorgaben und der Einsatz einer vernünftigen, zuverlässigen und möglichst günstigen Überwachung, um sicherzustellen, dass etwas Gutes auf Dauer auch richtig bleibt.

Das Bild zeigt das Blatt.
Quelle: BWT
Vorgaben der neuen VDI 2035 Blatt 1 für das Füll- und Ergänzungswasser sowie das Heizungswasser.

Sauerstoffeintritt: Korrosions-Risiko Nummer 1

Korrosionsreaktionen in Warmwasser-Heizungsanlagen werden wesentlich durch die Anwesenheit von Sauerstoff im Heizwasser bestimmt. Sauerstoff kann einerseits als natürlicher Bestandteil der Umgebungsluft und andererseits als gelöstes Gas mit dem Füll- und Ergänzungswasser in den Heizwasser-Kreislauf gelangen. Korrosionsschäden äußern sich dann in vielfältiger Weise:

• Funktionsstörungen bei Pumpen und Armaturen, • Gasblasen- und Gaspolsterbildung, • Beeinträchtigung des Wärmeübergangs (Bildung von Belägen, Ablagerungen), • Geräusche (z.B. Siedegeräusche, Fließgeräusche), • Leckagen.

Die VDI 2035 beschreibt sehr deutlich, dass für die wasserseitige Korrosion der Sauerstoffgehalt von entscheidender Bedeutung ist: „Erfahrungsgemäß ist die Wahrscheinlichkeit für Korrosionsschäden gering, wenn der Sauerstoffgehalt im bestimmungsgemäßen Betrieb den Wert von 0,1 mg Sauerstoff je Liter Wasser nicht überschreitet. Bei korrosionstechnisch geschlossenen Anlagen stellen sich im laufenden Betrieb erfahrungsgemäß sogar Werte unter 0,02 mg/l ein.“

Es gibt da keinen Diskussionsbedarf: Sauerstoff ist Hauptverursacher für das Korrosionsgeschehen in Warmwasser-Heizungsanlagen.

Man muss sich das nur konsequent klarmachen: Die VDI 2035 beschreibt ein dichtes, ein geschlossenes System – und in einem geschlossenen System darf ein Luft- und somit Sauerstoffeintritt einfach nie passieren. Kein Eintritt von Luft, kein Sauerstoff, keine Korrosion – deshalb ist es doch nur folgerichtig, dass in der VDI 2035 an keiner Stelle ein Luftabscheider oder ein Schlammabscheider beschrieben ist. Das gilt übrigens auch für die DIN EN 12828 („Heizungsanlagen in Gebäuden - Planung von Warmwasser-Heizungsanlagen“) – Luftabscheider und Schlammabscheider kommen hier nicht vor.

Weiterführende Informationen: https://www.bwt.com/de-de/

Galerie

  • Das SHK-Fachhandwerk leidet schon heute unter dem Mangel an Fachkräften. Sensorbasierte Überwachungskonzepte können die Lage entspannen: Sie ersetzen keinen Installateur – aber sie helfen dabei, sich anbahnende Anlagenfehler während Wartungsarbeiten zu erkennen und abzustellen.
  • Vorgaben der neuen VDI 2035 Blatt 1 für das Füll- und Ergänzungswasser sowie das Heizungswasser.
  • Die neue VDI 2035 führt das farbliche Aussehen des Heizungswassers als neuen Bewertungsparameter ein.
  • Mit dem Anlagen-Programm von BWT erfüllt der Heizungsbauer problemlos die Vorgaben der neuen VDI 2035.
  • Die elektronische Coupon-Überwachung „Aqa therm HSS“ sichert per Dauerüberwachung mit frühzeitiger Alarmmeldemöglichkeit eine langfristige Werterhaltung der Heizanlage.
  • Per „Dashboard“ überwacht der Korrosions-Monitor die Korrosionsgeschwindigkeit und die Temperatur im System. Alarm erfolgt bei Überschreitung des eingestellten Grenzwertes (rote Bereiche).
Von Willibald Schodorf
Leiter Technische Geschäfte, BWT Wassertechnik GmbH
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