Installation

Moderne Abgassysteme: Sicher und effizient

Dienstag, 11.04.2017

Sicherheit, Effizienz, Komfort und ökologische Standards: Die Heiz- und Abgastechnik befindet sich im Spannungsfeld unterschiedlichster Herausforderungen und Trends. Dabei kommen immer öfter steigende Anforderungen durch den Gesetzgeber hinzu, wie zuletzt durch die Ökodesign-Richtlinie (ERP). Um für den Kunden – egal ob privat oder gewerblich – stets die richtige Lösung parat zu haben, müssen Hersteller und Handwerk nicht nur am Puls der Zeit sein. Sie müssen auch bedarfsgerechte Systeme anbieten. Hier werden einige wichtige Trends vorgestellt.

Grafische Darstellung des Abgassystems
Quelle: Jeremias Abgassysteme
Mit dem richtigen Abgassystem wie dem "DW-Mammut" von Jeremias ist ein sicherer und sauberer Betrieb von Biomasseanlagen stets gewährleistet.

Die Ökodesign-Richtlinie der Europäischen Union gilt nun auch für Heizungen. Seit dem 26. September 2015 dürfen demnach Niedertemperaturheizgeräte mit einer Leistung von weniger als 400 kW von Herstellern nicht mehr in den Verkehr gebracht werden. Stattdessen kommen immer öfter energieeffiziente Brennwertheizgeräte zum Einsatz. Indem die Kondensationswärme im Abgas erneut genutzt wird, um Wärme bereitzustellen, entsteht bei diesen Geräten ein besonders hoher Wirkungsgrad, was zu einem erhöhten Kondensatanfall aufgrund geringer Abgastemperaturen führt. Bei Brennwertgeräten wird das Abgas mittels eines Gebläses mit Überdruck abgeführt. Aus diesem Grund sollten Abgasrohre nicht nur für Überdruck geeignet sein, sie müssen auch verhindern, dass Abgas oder Kondensat austreten können. Idealerweise kommen daher bei jeglichen Brennwertheizgeräten korrosionsbeständige Abgassysteme aus Edelstahl oder Polypropylen (PP) zum Einsatz, die druckdichte Abgaslösungen für Brennwertkessel ermöglichen.

Grafik eines Gaskamins.
Quelle: Jeremias Abgassysteme
Dekorative Gaskamine können bequem per Zeitsteuerung bedient werden und lassen sich zur Regulierung der Raumtemperatur nutzen.

Umrüstung erfordert oft Sanierung

Nicht nur altersbedingte Verschleißerscheinungen von Schornsteinen können eine Sanierung notwendig machen. Auch, wenn ein moderner Heizkessel eingesetzt wird, muss der bestehende Schornstein häufig nachgerüstet werden. Denn wenn Heizanlagen auf dem neuesten Stand der Technik an veralteten Hausschornsteinen betrieben werden, kann es zur Versottung kommen.

Das liegt daran, dass der Schornsteinquerschnitt für die niedrigen Abgastemperaturen von modernen Heizgeräten meist zu groß ausgelegt ist. Durch eine Versottung werden die Mantelsteine des Kamins von Kondensat und Säure in Verbindung mit vorhandenen Teerrückständen massiv angegriffen und durchdrungen. Das führt nicht nur zu schlechten Gerüchen, sondern schädigt die Bausubstanz nachhaltig.

In der Regel erfolgt die Kaminsanierung, indem Abgasrohre aus Edelstahl oder Polypropylen vom Kaminkopf aus eingebracht werden. Welches Abgassystem konkret gewählt wird, hängt wesentlich von der Art der Feuerstätte ab. Dabei kommt es beispielsweise auf die Zuluftführung des jeweiligen Brennwertgeräts an. Raumluftunabhängige Brennwertthermen beziehen im Gegensatz zu raumluftabhängigen ihre Verbrennungsluft nicht aus dem Aufstellraum, sondern von außen. Bei bestehenden Schornsteinen können einwandige Rohre zum Einsatz kommen, die vom Kaminkopf ein­gebracht werden. Die Zuluft wird dann über den nicht genutzten Ringspalt des Schornsteins gewährleistet.

Im Trend liegen aber auch konzentrische Twin-Systeme, wie sie von Jeremias Abgassysteme angeboten werden. Dabei erfolgt die Zuluftführung über den Ringspalt zwischen Innen- und Außenrohr. Sie eignen sich zum Beispiel zur Montage in verschmutzten Schächten oder im Außenbereich. In jedem Fall ist darauf zu achten, dass das eingesetzte Abgassystem für die neue Feuerstätte zugelassen ist.

Schema einer Brennwerttherme mit konzentrischem Abgassystem.
Quelle: Jeremias Abgassysteme
Brennwerttherme mit konzentrischem Abgassystem (getrennte Zuluft- und Abgasführung).

Mehr als heiße Luft

Blockheizkraftwerke (BHKW) können nicht nur mit unterschiedlichen Verbrennungsmotoren betrieben werden, sie haben auch einen besonders hohen Wirkungsgrad – damit liefern sie einen wertvollen Beitrag zur Energiewende. Denn durch das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) wird elektrische Energie erzeugt. Die dabei entstehende Wärme wird dann direkt vor Ort nutzbar gemacht – beispielsweise zum Heizen oder als Prozesswärme in der Industrie. Vom Nano- bis zum Groß-BHKW kommt es je nach Leistungsbereich auf die richtig dimensionierte Abgasanlage an. Für diesen Anwendungsbereich eignen sich besonders einwandige oder doppelwandige Edelstahlsysteme mit metallisch-konischer Flächendichtung.

Durch den Verzicht auf eingelegte Dichtungen aus Silikon oder EPDM lassen sich anspruchsvollere Anwendungen im Temperaturbereich bis 600 °C beispielsweise mit den konischen Abgassystemen "EW-/DW-KL" von Jeremias gut umsetzen. In jedem Fall sollten Abgassysteme für BHKW Druckstößen bis 5.000 Pa standhalten. So erfüllen sie höchste Anforderungen an Temperatur- und Druckbeständigkeit. Modulare Abgassysteme sind übrigens vor Ort geschweißten Alternativen vorzuziehen, denn sie lassen sich auch dank speziell entwickelter kürzbarer Längenelemente deutlich leichter und schneller montieren – was Zeit und Kosten spart.

Von Oliver Trautner
Leiter Marketing Jeremias GmbH
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