Erneuerbare Energien

Leuchtturmprojekt voller Wärme

Freitag, 15.07.2022

Deutschlands größte Solarthermie-Dachanlage und neue Energiezentrale versorgen Dettenhausen mit Fernwärme.

Imposante Bauwerke ziehen die Blicke auf sich. Technik glänzt in der Sonne. Wohin man im Industriegebiet Kuchenäcker in Dettenhausen auch blickt: Dort ist etwas Beeindruckendes entstanden. In der Gemeinde haben die drei regional verwurzelten Unternehmen Alfred Ritter GmbH & Co. KG, Ritter Energie- und Umwelttechnik GmbH & Co. KG und Stadtwerke Tübingen GmbH die Wärmeversorgung der Zukunft aufgebaut. Das Projekt zeigt, was möglich ist, wenn gute Ideen, technisches Know-how und die Bereitschaft von Partnern zusammenkommen, ein Konzept mit Fokus auf klimafreundlicher Versorgung umzusetzen. Jetzt wurde das Areal feierlich eingeweiht – mit einer Einladung an die Bürgerinnen und Bürger zum „Tag der grünen Wärme“.

Bild zeigt Solarthermie-Dachanlage
Quelle: Stadtwerke Tübingen
Beeindruckende Technik auf imposantem Areal: Deutschlands aktuell größte Solarthermie-Dachanlage und die neue Energiezentrale einträchtig nebeneinander.

Menschen brauchen Wärme. Ob in den eigenen vier Wänden oder am Arbeitsplatz. Das allein reicht heute aber nicht mehr aus. Die Ansprüche an eine moderne Wärmeversorgung steigen. Die Zuverlässigkeit der Versorgung hat mehr denn je hohe Priorität. Immer stärker spielt jedoch auch die ökologische Klimaverträglichkeit eine Rolle – auch bei der Fernwärme. In ihren Fernwärmenetzen arbeiten die Stadtwerke Tübingen daran, die Anteile regenerativer Quellen immer weiter zu erhöhen. Besonders gut gelingt das in der von den swt neu erbauten Energiezentrale in Dettenhausen. Ein Fünftel der gesamten Wärmemenge stammt aus reiner Sonnenkraft. Möglich ist dies dank des Engagements der Alfred Ritter GmbH & Co. und der Ritter Energie. Auf der neu erbauten Lagerhalle der Alfred Ritter GmbH & Co. KG konnte Deutschlands größte solarthermische Dachanlage installiert werden. Projektiert und realisiert wurde diese Anlage durch Ritter Energie und liefert so nun große Mengen klimafreundlicher Energie an die von den Stadtwerken Tübingen neu erbaute Energiezentrale. Dabei ist die Solarthermie-Anlage Bestandteil eines ganzheitlichen Energie- und Nachhaltigkeitskonzeptes für die Lagerhalle in Dettenhausen, mit der das Waldenbucher Familienunternehmen einmal mehr sein Engagement in Sachen Nachhaltigkeit unter Beweis stellt.

Starke Partner und lokale Wertschöpfung entscheidende Faktoren

Entscheidend bei diesem technisch anspruchsvollen Großprojekt war, dass alle Partner an einem Strang zogen – und die Rückendeckung der Gemeinde hatten. Mit dem Rückzug der Dettenhäuser Wärme eG hatten die Stadtwerke Tübingen seit Mitte 2019 zunächst provisorisch, später dauerhaft die Wärmeversorgung übernommen. Während der Übergangsphase wurde klar: Auf Dauer braucht es für die Gemeinde eine Wärmeversorgung, die technisch wie ökologisch betrachtet auf lange Sicht zukunftsfähig ist. Die Unterstützung durch die Gemeinde und das Interesse innerhalb der Bürgerschaft waren vorhanden. Dass drei große Unternehmen der Region ihr Engagement unter einem gemeinsamen Ziel bündeln und als Großprojekt mit unterschiedlichen Komponenten innerhalb von nur zwei Jahren umsetzen, ist eine Besonderheit.

„In Dettenhausen zeigt sich eindrücklich, was möglich ist, wenn Unternehmen kooperativ und konstruktiv die Versorgungszukunft einer Gemeinde im Blick haben“, sagt swt-Geschäftsführer Ortwin Wiebecke. „Hier haben sich Unternehmen, die trotz ihrer ganz unterschiedlichen Branchen ein ähnliches Verständnis für eine klimafreundliche Zukunft haben, zusammengetan und investiert: In eine hochmoderne Wärmeversorgung, die beispielhaft mit dem neuesten Stand der Versorgungstechnik beweist, wie naheliegend und erfolgreich solche Synergien sein können.“

In der neuen Energiezentrale erzeugen ein mit Erdgas betriebenes Blockheizkraftwerk (BHKW) und eine Wärmepumpe die Fernwärme. Die Solarthermie-Dachanlage liefert zur Wärme-Gesamtproduktion rund 20 Prozent als vollständig klimafreundlicher Anteil. Ergänzt wird das System durch einen Spitzenlastkessel sowie zwei große Wärmespeicher. Für Konzeption und Bau der Wärmespeicher zeichnete sich mit der Firma BTD Behälter- und Speichertechnik Dettenhausen GmbH ebenfalls eine lokale Spezialfirma verantwortlich. Der technische Ansatz ist effizient, nachhaltig und ökologisch: Schon zur Inbetriebnahme hat die Anlage einen Primärenergiefaktor von 0,28. Das bedeutet: Verbraucherinnen und Verbraucher bekommen eine Wärmeversorgung mit hohem Effizienzgrad und einer ausgezeichneten Wärmequalität, die sich perspektivisch sogar noch weiter verbessern soll. Ziel der swt ist die konsequente und sukzessive Erhöhung der Anteile regenerativer Energiequellen. Die Solarthermie-Anlage ist dazu ein erster Schritt, dem weitere folgen sollen. Mit der neu erbauten Infrastruktur können die Stadtwerke Tübingen in den nächsten Jahren den geplanten Ausbau des Fernwärmenetzes im swt-Konzessionsgebiet Dettenhausen vorantreiben.

Weiterführende Informationen: https://ritter-energie.de/

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