KWK

KWK-Markt zeigt sich vielschichtig

Donnerstag, 30.07.2015

Im Bereich der gasmotorisch betriebenen BHKW rundet der neue Vitobloc 200 EM-530/660 mit 530 kW elektrischer und 660 kW thermischer Leistung das Angebot nach oben ab. Die Anlage verfügt über einen Zwölfzylindermotor mit Turboaufladung, der elektrische Wirkungsgrad beträgt 39,5 Prozent. Viessmann hebt besonders die Kompaktheit hervor. So seien Komponenten wie der Abgaswärmeübertrager, Plattenwärmeübertrager, Katalysator und Schmieröltank im Gehäuse integriert. "Mit einem Raumbedarf von wenig mehr als 13 m³ ist es das kompakteste Gerät im Markt und benötigt besonders wenig Platz und Raumhöhe." Das neue BHKW könne sowohl wärme- als auch stromgeführt betrieben werden. Die elekt­rische Leistung könne zudem stufenlos von 50 bis 100 Prozent der Nennleistung moduliert werden. Neben dem herkömmlichen Netzparallelbetrieb sei auch der Netzersatzbetrieb möglich. Dafür ist das BHKW mit Starterbatterien ausgestattet. 

Für den Netzanschluss verfüge auch der neue Vitobloc 200 EM-530/660 über das komplette Einheitenzertifikat gemäß der Mittelspannungsrichtlinie des BDEW (Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft), betont man bei Viessmann. Außerdem habe der Synchrongenerator des neuen BHKW für die Phasenverschiebung eine automatische Netzadaption. D. h., die Anpassung an das Stromnetz erfolgt einfach über die Parametrierung der Software oder über Signale direkt vom Stromnetzbetreiber. "Damit sind alle Voraussetzungen für den einfachen Anschluss an das Stromnetz erfüllt." 

Wolf hat das im vergangenen Jahr vorgestellte Mini-BHKW vom Typ GTK-4, dessen Zweizylinder Industriemotor auf eine elektrische Leistung von 2 kW, 3 kW oder 4 kW einstellbar war, aktuell nicht im Programm. Das im Verbund mit den Tochterunternehmen Kuntschar + Schlüter sowie Dreyer & Bosse Kraftwerke angebotene Spektrum an BHKW reicht derzeit von 7,5 kW bis 2 MW elekt­rische Leistung.

Wolf informierte über seine angebotenen BHKW.
Quelle: Verena Donnerbauer
Wolf informierte über seine im Verbund mit den Tochterunternehmen Dreyer & Bosse Kraftwerke sowie Kuntschar + Schlüter angebotenen BHKW. Das derzeitige Produktspektrum reicht von 7 kW bis 2 MW elektrische Leistung.

Der Aufbau der BHKW ist typischerweise ein aus Stahlprofilen hergestellter Rahmen. Dieser bildet die Wärmeübertragereinheit mit den Anschlüssen für den Heizungsvorlauf und -rücklauf, Brenngas und Abgas. In dieser Einheit befinden sich ein Plattentauscher als Motorkühlwasserwärmeübertrager ein Rohrbündeltauscher als Abgaswärmeübertrager sowie die Abgasreinigungs­anlage. Einsatzmöglichkeiten finden sich laut Wolf u.a. in Nah- und Fernheizzentralen, Freizeitanlagen, öffentlichen Gebäuden und Einrichtungen (wie Schulen, Kliniken und Behörden), Mehrfamilienhäusern sowie in Einkaufszentren, Hotels, Gastronomie und Industrie. 

Kuntschar+Schlüter präsentierte ein BHKW vom Modultyp GTK 140. Basis ist ein Motor von MAN mit 140 kW elektrischer und 212 kW thermischer Leistung.

Das Blockheizkraftwerk GTK 140.
Quelle: Verena Donnerbauer
Kuntschar+Schlüter präsentierte das BHKW vom Modultyp GTK 140. Basis ist ein MAN Motor mit 140 kW elektrischer und 212 kW thermischer Leistung.

Die Anlage sei jetzt zertifiziert nach der Mittelspannungsrichtlinie des BDEW, betonte Ingo Schlüter, Mitglied der Geschäftsleitung von Kuntschar+Schlüter. Für das vergangene Jahr konnte auch Schlüter von einem gestiegenen Absatz berichten. Dies galt besonders für Leistungen oberhalb 50 kW elektrisch. Nachfrage habe man besonders in den Be­reichen Gewerbe, Industrie, Altenheime und Hotels verzeichnet. 

Der Fachverband Power Systems im VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau) forderte im Rahmen der Hannover Messe die Politik auf, die Energiewende so auszurichten, dass technische Potentiale der Anlagen, die zum Funktionieren des künftigen Strommarktes beitragen, möglichst umfassend genutzt werden.

Der Fachverband Power Systems im VDMA auf der Hannover Messe.
Quelle: Verena Donnerbauer
Der Fachverband Power Systems im VDMA setzte sich auf der Hannover Messe für den Ausbau der KWK ein:(von links) Alf Henryk Wulf, Vorstandsvorsitzender Alstom Deutschland, Matthias Zelinger, Geschäftsführer VDMA Power Systems, Catherine Diethelm, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit VDMA Power Systems, und Thoralf Lemke, Marketingdirektor Caterpillar Energy Solutions.

"Wir begrüßen die Ansätze von Sigmar Gabriel für einen konsequent flexibilisierten Strommarkt, der Investitionen in effiziente, flexible Technologien ermöglicht. Den Ausbau der KWK aber muss der Bundeswirtschaftsminister mit einer zielorientierten Politik angehen. Mit den jüngsten Vorschlägen des BMWi würde die KWK ausgerechnet im wichtigen Bereich der industriellen Anwendung bedroht", beklagte Alf Henryk Wulf, Vorsitzender des Vorstands von Alstom Deutschland und Mitglied des VDMA Energieausschusses. "Darüber hinaus muss der Umstieg zu Ausschreibungen für erneuerbare Energie planbar gestaltet werden. Der Anlagenbau weiß, wie Energiewende technologisch zu machen ist." 

Von Robert Donnerbauer
Redaktion, Heizungs-Journal Verlags-GmbH
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