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Installation

Jugendstil-Villa mit Flächenheizung saniert

Dienstag, 27.05.2014

Zeitgemäßer Wohnkomfort und Energieeffizienz versus Denkmalschutz. Dieser vermeintliche Zielkonflikt ist auf elegante Weise in einer denkmalgeschützten Jugendstil-Villa in Leipzig gelöst worden. Wegen der Schmuckelemente der Fassade, der Dachanschlüsse und weiteren stilprägenden Elementen war eine Außendämmung nicht möglich. Die Flächenheizungen von Uponor schaffen im Zusammenwirken mit dem Knauf-Rotkalkputz und der Innendämmung "TecTem Insulation Board Indoor" von Knauf Aquapanel ein angenehmes Raumklima und verhindern vor allem den Feuchteanfall an Balkenköpfen bei nachträglich innen gedämmten Holzdecken.

Die Jugenstilvilla, die jetzt unterschiedliche Systeme der Flächenheizung hat.
Quelle: Peter Eichler, Uponor/Knauf
Aufgrund der denkmalgeschützten Fassade der Leipziger Jugendstil-Villa ist das Gebäude bei der Sanierung von innen gedämmt und mit unterschiedlichen Renovierungslösungen für die Flächenheizung ausgestattet worden.

Das Gebäude mit etwa 235 m2 Wohnfläche ist ein gelungenes Beispiel, wie aus einer lange ungenutzten Immobilie ohne sichtbaren Eingriff in die erhaltenswerte Substanz mit intelligenten Lösungen ein Schmuckstück entsteht, das den Anforderungen an ein KfW-gefördertes Effizienzhaus genügt. Die hohe Wohnqualität wird neben verbesserten Brand- und Schallschutzmaßnahmen vor allem durch das innovative energetische Konzept möglich.

Die Bauherrengemeinschaft hat sich in enger Abstimmung mit der Energieberatung Preiß, die sich auf denkmalgeschützte Objekte spezialisiert hat, und den Spezialisten von Uponor für eine Temperierung des Gebäudes mit verschiedenen Flächenheizsystemen für die Renovierung entschieden.

Dadurch konnten in Teilbereichen die historischen Fliesenböden erhalten bleiben. Es mussten keine zusätzlichen Schächte für Installationen erstellt werden. Zudem werden im Dachgeschoss durch die Strahlungswärme der Flächenheizung die feuchteanfälligen Balkenköpfe vor Kondensat geschützt. Damit können keine Wärmebrücken mit einem erhöhten Schimmelrisiko entstehen.

In Kombination mit der Innendämmung "TecTem Insulation Board Indoor" von Knauf Aquapanel und dem Knauf-Rotkalkputz ermöglicht die Flächenheizung zudem eine gute Luftqualität bei hoher thermischer Behaglichkeit. Der mineralische Dämmstoff aus natürlichem Perlite kann Feuchtigkeit aufnehmen und hat eine gute Pufferwirkung. Das Dämmsystem ist in der Lage, die Luftfeuchtigkeit innerhalb eines Gebäudes zu regulieren und somit das Raumklima zu verbessern.

Im Erd- und Obergeschoss wurde das Uponor-Trockenbausystem "Siccus" und an der Wand des Zwischengeschosses das Nassputzsystem "Minitec" installiert. Zudem wurde im Obergeschoss im Treppenhaus und im Bad Uponor-"Renovis" an der Wand und im Schlafzimmer an der Decke montiert. Katja Czogalla, Architektin und Bauherrin, entschied sich im Dachgeschoss für eine Deckenheizung mit dem neuen Renovierungssystem "Renovis". Das bestehende Dach wurde zuvor mit einer Zwischen- und Untersparrendämmung energetisch saniert.

Die etwa 90 m2 große Wohnung im Dachgeschoss wird mit 36 "Renovis"-Panels der Größe 2.000 x 625 mm, 14 Panels der Größe 1.200 x 625 mm und 14 Panels der Größe 800 x 625 mm beheizt. Die Trockenbauelemente nehmen nicht nur die Heiz-Rohre auf, sondern auch die energieeffizienten und wenig Wärme entwickelnden LED-Spots. Der ausgeführte Deckenaufbau mit einer Mineralwollauflage verbessert zusätzlich den Schall- und Brandschutz.

Flächenheizungsrohre in Gipskartonplatte integriert

Das "Renovis"-Trockenbauelement besteht aus einer 15 mm starken Gipskartonplatte von Knauf, in die ein hochwertiges Uponor PE-Xa-Rohr 9,9 x 1,1 mm integriert ist. Die Elemente können wie eine Trockenbauplatte auf nahezu allen Untergründen an der Decke und an der Wand montiert werden. Dies ist bei der Renovierung häufig erforderlich, wenn der bestehende Fußboden weiter genutzt werden soll, die bestehende Raumhöhe erhalten bleiben muss oder der Boden aus statischen Gründen nicht für die Verlegung einer Flächenheizung genutzt werden kann. Die Trockenbauelemente können mit einer Unterkonstruktion aus CD-Profilen 27/60 direkt auf bestehende Wände und Decken montiert werden. Aufwendige Abrissarbeiten sind dadurch nicht notwendig. Damit kann eine Bestandsimmobilie auch während der Nutzung schnell saniert werden.

Der Rohbau mit schon eingebauter Deckenheizung.
Quelle: Peter Eichler, Uponor/Knauf
Im Dachgeschoss wurde die Deckenheizung Uponor-"Renovis" installiert.

Das fertige Dachgeschoss der Villa.
Quelle: Peter Eichler, Uponor/Knauf
Wie eine Gipskartonplatte können die Trockenbauelemente der Uponor-"Renovis" verspachtelt und abgeschliffen werden.

Einfacher Anschluss der Flächenheizung an Tichelmann-Verteiler

Der ausführende Fachbetrieb SHK Berger aus Neukirchen-Adorf hat für die Montage der Unterkonstruktion, die Montage der Panels und vor allem beim Verspachteln und Abschleifen der Verbindungsstöße mit einem Trockenbauspezialisten zusammengearbeitet. So ist in enger Arbeitstaktung ein Raum pro Tag installiert worden. Nach der Montage der Unterkonstruktion und der Panels haben die Installateure die Rohre an die Ringleitungen aus hochdruckvernetztem PE-Xa-Rohr in der Dimension 20 x 2 mm mit der "Quick & Easy"-Technologie angebunden und an den Tichelmann-Verteiler angeschlossen.

Mit den variablen Anschlusssegmenten und der nahezu werkzeuglosen Montage kann der Verteiler auch an schwer zugänglichen Stellen wie unterhalb der Holzdecke schnell installiert werden. Die Komponenten sind in einer Kombination aus Spezialgewinden und Dichtringen ausgeführt, die sich dadurch unkompliziert und einfach per Hand verbinden lassen. Zudem bietet Uponor für das Renovierungssystem Pumpengruppe, Bedienmodul, Funk-Regelmodul, Funk-Raumfühler und Regulierventile mit Thermoantrieb an.

Nach der Dichtigkeitsprüfung wurden die Plattenstöße verspachtelt und abgeschliffen. Danach können die "Renovis"-Elemente unmittelbar weiterbearbeitet werden. "Die Zusammenarbeit mit dem Trockenbauer hat gut geklappt, da das System recht einfach zu verlegen ist. Beeindruckend ist die Geschwindigkeit beim Installieren, da es keine Trocknungszeit mehr gibt und die Rohre sofort angeschlossen werden können", berichtet Andreas Berger, Inhaber des ausführenden Betriebes SHK Berger.

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