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Wärme

Heizungsanlage und Heizungswasser bilden ein System

Donnerstag, 28.12.2017

Heizwasseraufbereitung muss sein, um die Heizungsanlage vor Steinbildung und Korrosion zu schützen – darin sind sich alle Experten der Heiztechnik einig. Doch trotz eines richtig aufbereiteten Wassers kann Korrosion die Anlage angreifen. Warum das so ist und wie sich dies vermeiden lässt, damit hat sich die Produktentwicklung von UWS Technologie intensiv auseinandergesetzt.

Eine Wasserflasche steht auf einem Tisch.
Quelle: https://www.pexels.com/

Das Ergebnis: Schon die VDI 2035, Blatt 2, Absatz 6.1, bringt es auf den Punkt. Durch eine geeignete Wasserbeschaffenheit und bestimmungsgemäße Betriebsweise lässt sich die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Korrosionsschäden vermindern. Das heißt, dass das Heizsystem ganzheitlich betrachtet werden muss, um gute Ergebnisse bezüglich Langlebigkeit und Zuverlässigkeit gewährleisten zu können.

Die Produktentwickler der Industrie sind bestrebt, in der heutigen, schnelllebigen Zeit ihre Produkte kontinuierlich den sich ändernden Marktansprüchen anzupassen. Eine solide Produktentwicklung zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass sie sich selbst immer wieder hinterfragt. Denn: Produkte müssen stetig weiterentwickelt werden, um mit neuen Erkenntnissen, Entwicklungen und den damit verbundenen Anforderungen Schritt halten zu können.

Dem Unternehmen UWS Technologie, Spezialist im Segment der Heizwasseraufbereitung, ist es ein wichtiges Anliegen, dem SHK-Fachhandwerk praxistaugliche Geräte und Verfahren an die Hand zu geben, welche ihm die Arbeit erleichtern. Erfahrungswerte aus mehr als 4.000 Dienstleistungsobjekten und über 25 Millionen Litern aufbereitetem Heizwasser fließen permanent in die Entwicklung neuer praktikabler Geräte mit ein.

Eine Erfahrung hat den Entwicklern bei UWS Technologie keine Ruhe gelassen: Bei der Vielzahl der Objekte (angefangen bei mittleren Größen von etwa 5 bis 50 m³ Wasserinhalt bis hin zu Großprojekten mit bis zu 1.000 m³ Wasserinhalt), die das Unternehmen als Dienstleister neu befüllt, überwacht oder im Bypass-Verfahren, sprich in der nachträglichen Heizwasseraufbereitung, aufbereitet hat, zeigte sich, dass sich bei manchen Anlagen trotz normgerecht aufbereitetem Heizwasser Korrosion bildete.

So auch in einem Nahwärmenetz im Landkreis Ansbach. Nachdem UWS Technologie das Heizwasser als Dienstleister aufbereitet und dies ordnungsgemäß dokumentiert hatte, wurden bei der routinemäßigen Nachkontrolle nach einem Jahr starke Korrosionserscheinungen festgestellt. UWS Technologie hat daraufhin die Anlage ganzheitlich betrachtet und Folgendes festgestellt: Auch die beste Heizwasseraufbereitung kann versagen, wenn unbekannte Parameter dem Korrosionsschutz entgegenwirken, wie zum Beispiel bei einer korrosionstechnisch nicht korrekten Installation.

Biogasanlage im Landkreis Ansbach von außen.
Quelle: UWS Technologie
Nachdem UWS Technologie das Heizwasser in einem Nahwärmenetz im Landkreis Ansbach als Dienstleister aufbereitet und dies ordnungsgemäß dokumentiert hatte, wurden bei der routinemäßigen Nachkontrolle nach einem Jahr starke Korrosionserscheinungen festgestellt.

1. Schritt: Die Heizwasseranalyse

Um die Qualität des Heizungswassers zu überprüfen, wurden in dem Nahwärmenetz zunächst die nach VDI 2035 geforderten Kenngrößen zum pH-Wert und der Leitfähigkeit gemessen. Während die Messung der Leitfähigkeit relativ einfach und in der Regel auch ausreichend genau ist, ist eine aussagekräftige Messung des pH-Wertes nur vor Ort möglich. Denn durch längere Standzeiten der Wasserprobe beim Transport kommt es oft zu verfälschten Werten. Aus diesem Grund wird, im Rahmen eines Dienstleistungsangebotes, die pH-Messung stets von einem UWS-Kundenservice vor Ort durchgeführt.

In dem Nahwärmenetz zeigten sich ungewöhnlicherweise bereits nach einem Jahr starke Veränderungen der Leitfähigkeit und des pH-Wertes.

Doch was war der Grund der schlechter werdenden Werte trotz normgerechter Wasseraufbereitung? Eine gründliche Untersuchung des ganzen Systems schuf Klarheit: Das Ausdehnungsgefäß war defekt. Dadurch gelang ungewollt Luft, und damit verbunden auch Sauerstoff, in das System. Da dies über einen längeren Zeitraum nicht bemerkt wurde, konnte ungehindert Sauerstoffkorrosion entstehen. Erschwerend kam hinzu, dass die Hydraulik aufgrund baulicher Gegebenheiten schwer in den Griff zu bekommen war. Durch die dem unebenen Gelände angepasste Rohrführung kam es immer wieder zu Luftpolstern (Luftsäcken) in den Leitungen.

2. Schritt: "Die Luft rauslassen"

Um die durch das defekte Ausdehnungsgefäß eintretenden Gase zu unterbinden, wurde dieses zunächst instand gesetzt. Anschließend mussten die in der Anlage vorhandenen freien und gelösten Gase entfernt werden. Hierfür standen dem Betreiber im Wesentlichen drei Möglichkeiten zur Verfügung:

  1. Thermisch entgasen mit Mikroblasenabscheider,
  2. Spülung für Luftentfernung,
  3. Vakuumentgasung für hundertprozentige Entfernung von freien und gelösten Gasen.

Eine thermische Entgasung konnte im Fall des Nahwärmenetzes nicht empfohlen werden, da diese Methode ihre Einsatzgrenze bei 15 m geodätischer Anlagenhöhe hat. Aufgrund der gegebenen Geländestruktur wurde diese hier weit überschritten. Auch eine Spülung des gesamten Systems kam aufgrund der Zeitintensität sowie der hohen Kosten nicht infrage.

Weiterführende Informationen: http://heaty.de/

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