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Erneuerbare Energien

Heizen mit Holz - Was gibt es Neues bei Kaminöfen und Co.?

Mittwoch, 14.09.2016

Unser Artikel stellt Neuheiten bei rund ums Thema Heizen mit Holz vor – neu designte Kaminofen-Modelle, eine praktische App, ein hilfreiches Online-Lexikon, innovatives Zubehör und mehr…

Ein Paar sitzt auf einem Sofa, im Vordergrund brennt ein Feuer.
Quelle: BetonBild
KnisterStundenZeit: Kaminöfen schaffen eine wohlige Atmosphäre in jedem Zimmer.

Einheizen und genießen: Der Winter steht vor der Tür und mit ihm knistert es wieder in den deutschen Wohnzimmern. Die Kaminfeuer brennen und bei einer Tasse Tee oder einem Glas Rotwein stellt sich nicht nur ein warmes, sondern auch ein gutes Gefühl ein, denn mit Holz heizen vereint Gemütlichkeit und Klimaschutz … eigentlich … Zunächst also kein Wunder, dass immer mehr Menschen auf den nachwachsenden Rohstoff setzen. Laut einer Statistik gönnt sich jeder sechste in Deutschland diese behagliche Wärme. Doch der Trend, mit Holz zu heizen, hat mitunter auch seine Tücken: Insbesondere die älteren Modelle stoßen zu viel Feinstaub aus, was sie zu einer nicht unerheblichen Gesundheitsgefährdung macht. Gelangen die Kleinstteilchen erst einmal in die Lungenbläschen, erhöhen sie das Risiko von Herzinfarkten und Atemwegserkrankungen. Deshalb gelten seit Januar dieses Jahres verschärfte Grenzwerte für Öfen, die mit Holz heizen. Um Holz als klimafreundlichen Energielieferanten zu nutzen, müssen ältere Anlagen daher nach und nach ausgetauscht oder nachgerüstet werden. Bereits Ende 2017 sind alle Festbrennstoffgeräte, deren Typprüfung vor 1985 erfolgte, von der Modernisierungsmaßnahme betroffen. Muss der alte Ofen also raus oder eine neue Feuerstätte angeschafft werden, setzten viele Menschen mittlerweile auf Pelletöfen, denn sie verbinden die traditionelle, wohlige Wärme einer Feuerstelle mit zeitgemäßem Design und dem Komfort automatischer Heiztechnik. Entweder als Ergänzung zur bestehenden Heizanlage oder auch als Zentralheizung. Ein Pelletofen punktet durch Komfort, da der automatische Betrieb umständliches Einheizen überflüssig macht. Pellets werden aus dem integrierten Vorratsbehälter in den Verbrennungsraum transportiert und dort bei geringem Stromverbrauch elektrisch entzündet. Das ist nicht nur praktisch, sondern auch effizient, denn die benötigte Pelletmenge orientiert sich an der gewünschten Raumtemperatur. Durch diese emissionsarme Verbrennung halten diese Kaminöfen die aktuellen Emissionsgrenzen ein.

Durchblick mit der „Ofen-Ampel“

Damit der Verbraucher aber auch bei den bereits vorhandenen Modellen den Durchblick behält, haben sich der HKI Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik e.V. und der Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks Zentralinnungsverband (ZIV) der Sache angenommen und – für alle leicht verständlich – eine „Ampel“ als Hilfe zur bereits erfolgten Emissionseinstufung von Einzelraumfeuerstätten entwickelt. Und so funktioniert das Prinzip: Der Schornsteinfeger kommt, deklariert, weist im Rahmen seiner Feuerstättenschau noch einmal auf die Emissionseinstufung hin und berät die Verbraucher verstärkt in Richtung neue, emissionsarme Geräte. Mit dieser Aktion engagieren sich ZIV und HKI mit Unterstützung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) für eine emissionsarme Verbrennung von Holz, Holzpellets und Braunkohlebriketts in Einzelraumfeuerstätten wie Pellet- oder Kaminöfen. Ein notwendiger Schachzug, denn leider machen neue, emissionsarme Einzelraumfeuerungsanlagen insgesamt noch weniger als ein Viertel des gesamten Gerätebestandes innerhalb Deutschlands aus. Die Ofenampel ist da nur ein zusätzliches Instrument zur Unterstützung der Klimaziele der Bundesregierung.

Fakt ist: Ein moderner Kaminofen reduziert die Schadstoffe gegenüber einer veralteten Feuerstätte um bis zu 85 Prozent. Auch die Geruchsentwicklung wurde deutlich gesenkt. Daran lässt sich erkennen, welche Fortschritte die Verbrennungstechnik in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten gemacht hat.

Daher ist es besonders erfreulich, dass allein in der vergangenen Heizsaison rund 100.000 Altgeräte durch neue ersetzt wurden. Doch das ist nur der Anfang, denn die nächste und größere Welle rollt bereits: Da Kaminöfen Anfang der 1980er-Jahre zum Wohntrend avancierten, rechnet der HKI in den nächsten Jahren mit einem verstärkten Austausch im Sinne der Umwelt.

Die Ökobilanz hat sich also deutlich verändert, was jedoch seit den 80er-Jahren wie heute gilt: Der Kaminofen ist nach wie vor ein wichtiges Gestaltungselement des Wohnambientes. Deshalb bieten die neuen Modelle durchdachte Lösungen an, die auf unterschiedliche Raumsituationen, Wohnwünsche und Ansprüche eingehen. Und so kommen neben der Gemütlichkeit und dem Klimaschutz noch zwei weitere Attribute bei Kaminöfen dazu: Design und Funktionalität …

Ofen Koppe: Stromlose Pellet-Kaminöfen

Pellet-Kaminofen in einem Wohzimmer.
Quelle: Ofen Koppe
Stromloser Pellet-Kaminöfen von Ofen Koppe.

Wohlige Wärme ohne Stromversorgung bieten die stromlosen Pellet-Kaminöfen von Ofen Koppe: Gänzlich ohne Strom werden die Pellets für ein breites Flammenbild kaum hörbar in den Brennraum befördert. So kann der Kaminofen auch bei Stromausfall oder dort betrieben werden, wo grundsätzlich kein Strom vorhanden ist, zum Beispiel in Berghütten, Seehäuschen oder in Schrebergartenanlagen. Diese, von der Erwin Koppe GmbH entwickelte Technologie ist, nach eigenen Angaben, eine einzigartige Weltneuheit. Im dekorativen Design hat beispielsweise der Pellet-Kaminofen „Gravity“ je nach Modell einen Wärmeleistungsbereich von 2,1 bis 8,5 kW. Die wärmespeichernde Specksteinverkleidung sorgt nach der Abschaltung noch für eine angenehme Raumtemperatur.

Weitere Informationen unter: www.ofenkoppe.com

Gerco: wasserführender Kaminofen „Akun“

Der Kaminofen „Akun“.
Quelle: Gerco
Kaminofen „Akun“ von Gerco.

Der wasserführende Kaminofen erzeugt Wärme, die zum Großteil über den im Gerät integrierten Wärmeübertrager aufgenommen wird. Zusätzlich wird an den Seitenflächen und der Sichtscheibe des Kaminofens Strahlungswärme erzeugt. Dadurch entsteht im Raum eine sehr angenehme Wärme bei gemütlichem Kaminfeuer, ohne den Raum jedoch zu überhitzen. Mit ihrer Form gleichen die wasserführenden Kaminöfen optisch einem „normalen“ Heizkamin. So auch die neueste Entwicklung aus dem Hause Gerco, die mit einer großen Anzahl an möglichen Varianten erhältlich ist. Der elegante Stahlkorpus des Kaminofens „Akun“ kann mit fünf verschiedenen Steinarten für das Seitenteil und die Abdeckplatte kombiniert werden. Oder der ganze Korpus ist aus schlichtem Stahl und nur die Abdeckplatte wird aus Stein gefertigt.

Weitere Informationen unter: www.gerco.de

Buderus: Kaminofen „Logastyle Convexus“

Der Kaminofen „Logastyle Convexus“.
Quelle: Buderus
Der Kaminofen „Logastyle Convexus“ von Buderus.

Mit dem Kaminofen „Logastyle Convexus“ startet Buderus eine neue Generation von Design-Kaminöfen und gewinnt bereits vor der Markteinführung den German Design Award 2016. Eine klare, zurückhaltende Formensprache, abgerundete Ecken und eine Oberfläche aus pulverbeschichtetem Lack: Das sind die Markenzeichen des Kaminofens, der eine Nennwärmeleistung von 8 kW besitzt, die auch dem Heizsystem zugutekommt: 35 Prozent der Wärme gibt der Kaminofen an den Aufstellraum ab, 65 Prozent erhitzen über einen integrierten Wärmeübertrager das Trinkwasser und das Heizungswasser im Puffer- oder Kombispeicher des Heizsystems. Darüber hinaus kann der „Logastyle Convexus“ raumluftunabhängig installiert werden. Der Kaminofen ist seit November 2015 erhältlich.

Weitere Informationen unter: www.buderus.de

Brunner: Wärmeschutzschild „heatStop“ für den Kaminofen

Das Wärmeschutzschild „heatStop“ vor einem Kaminofen.
Quelle: Brunner
Das Wärmeschutzschild „heatStop“ von Brunner.

Das Feuer prasselt, die große Sichtscheibe des Kaminofens gibt den vollen Blick auf die Flammen frei … Die Verkaufsargumente für Geräte mit großer Sichtscheibe sind längst kein Geheimnis mehr. Doch was tun, wenn aus wohliger Wärme ein Saunaeffekt entsteht? An dieser Stelle hilft dann auch die Doppelglasscheibe mit einer maximalen Strahlungsreduzierung von 15 Prozent zu wenig. Und für genau dieses Problem hat Brunner nun eine patentierte Lösung für den Markt entwickelt: den „heatStop“. Ein Wärmeschutzschild für Kaminöfen, das laut Hersteller bis zu 90 Prozent der gesamten Feuerraumstrahlung zurückhält. Die Wärme wird in den Feuerraum zurück reflektiert – also abgeschirmt. Der „heatStop“ ist ein spezieller Faltvorhang aus Metall, der bei Bedarf vor der Glaskeramikscheibe zugezogen werden kann.

Weitere Informationen unter: www.brunner.de

Leda: Ofen-App

Drei Smartphone-Bildschirme zeigen die Ofen-App von Leda an.
Quelle: Leda
Die Ofen-App von Leda.

Schön soll er sein und zur Einrichtung passen – der neue Kaminofen. Doch nicht immer kann man sich so ganz genau vorstellen, wie dieses Möbelstück in der Wohnung oder im Haus aussehen wird. Für den „Blick in die Zukunft“ hat der Ofenhersteller Leda deshalb eine App entwickelt, die zeigt, wie es später im Wohnzimmer aussieht, wenn im Winter der neue Kaminofen für wohlige Wärme und flackernde Flammen sorgt. Ob Smartphone oder Tablet, ob „iOS“ oder „Android“ – sie läuft auf jedem Gerät und auf jedem System. Und so geht’s: App herunterladen und installieren, den DIN-A4-großen Marker ausdrucken und an der Stelle auf den Fußboden legen, wo der Kaminofen stehen soll. In der App den gewünschten Kaminofen auswählen, mögliche Gestaltungselemente hinzufügen, ausrichten und fotografieren – fertig ist das Bild.

Weitere Informationen unter: www.leda.de

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