Installation

Handlungsbedarf beim hydraulischen Abgleich

Donnerstag, 15.09.2016

Es können bereits durch Um- bzw. Nachrüstung von Ventilen, wie beispielsweise Radiatorrücklauf, Fußbodenheizkreis, Wohnungsabsperrventil und Strangabsperrventile, die Wirkungsgrade deutlich verbessert werden.

Aufgrund der Ventilvielfalt am Markt unterstützt Herz bei der Einsatzmöglichkeit von Herz Produkten telefonisch, per E-Mail oder direkt vor Ort, um technische Probleme zu lösen oder bei der Ausführung die richtige und effiziente Produktauswahl zu treffen. Die Herausforderungen stellen sich vielmehr in der Zugänglichkeit von Anlagenteilen und in der Qualität des bestehenden Heizungswassers dar. Über Jahre nicht gewartete und nicht richtig befüllte Systeme weisen stark verschmutztes Anlagenwasser auf, das die zuverlässige Funktion von dynamischen Regulierventilen, gerade bei sehr verkleinerten Bauformen, beeinträchtigen kann. Somit ist im Zuge der Anlagensanierung auf eine besonders gründliche Spülung und Neubefüllung des Systems mit aufbereitetem Füllwasser zu achten.

Galonske (Honeywell):

Die Herausforderungen liegen auf der Hand: Der Fachmann trifft auf Anlagen die 30, 40 oder 50 Jahre alt sind und soll diese Anlagen hydraulisch abgleichen. Es ergeben sich viele Fragen, die bei älteren Gebäuden in der Regel zunächst einmal alle mit Nein beantwortet werden müssen: Ist die Heizlast bekannt? Sind die Massenströme bekannt? Sind die Armaturen (Widerstände) bekannt? Sind die Druckverhältnisse bekannt? Ist die Pumpenleistung korrekt? Ist der Rohrleitungsverlauf/-zustand bekannt?

Viele Handwerker werfen an dieser Stelle aus Unkenntnis die Flinte ins Korn und vermitteln dem Kunden: „Der hydraulische Abgleich kann nicht realisiert werden“, „der hydraulische Abgleich ist für Sie zu teuer“, oder „der hydraulische Abgleich bringt nicht viel“. Dies muss nicht sein. In vielen Seminaren und Informationsveranstaltungen machen wir als Hersteller unseren Handwerkspartnern Mut, den hydraulischen Abgleich als Geschäftsfeld zu sehen und ihn aktiv und mit Sachverstand anzugehen. Selbstverständlich zeigen wir auch den entsprechenden Lösungsweg auf. Dieser beschränkt sich in kleineren Bestandsanlagen auf drei Schritte: Heizlast ermitteln (Honeywell Haustechnik bietet dazu Heizlastschieber oder eine App an), Wassermenge pro Heizfläche errechnen und Ventilvoreinstellung ermitteln. Ist die Anlage größer und weist mehrere Steigestränge auf, empfehlen wir den zusätzlichen Einbau von Differenzdruck-Regelventilen (zum Beispiel Honeywell Kombi-Auto), damit die Druckverhältnisse in den einzelnen Anlagenteilen stets konstant bleiben.

Das Differenzdruck-Regelventil Kombi-Auto.
Quelle: Honeywell
Bei größeren Anlagen mit mehreren Steigesträngen empfiehlt Honeywell den zusätzlichen Einbau von Differenzdruck-Regelventilen wie dem Kombi-Auto.

Rath (IMI Hydronic Engineering):

Bei Bestandsanlagen finden Handwerker oftmals schwierige Rahmenbedingungen für einen hydraulischen Abgleich vor. Hier können etwa die Systemstruktur und die Leitungsführung weitgehend unbekannt sein, so dass die notwendigen Auslegungsparameter nicht oder nur teilweise ermittelt werden können. Nicht selten sind die Heizkörpersysteme zudem weit verzweigt und es ist schwer oder gar nicht erkennbar, wo die einzelnen Wärmeverbraucher eingebunden sind. Hier lässt sich der Anteil des Rohrnetzwiderstandes den einzelnen Wärmeverbrauchern nicht eindeutig zuordnen, so dass eine Ermittlung der Ventileinstellposition in Abhängigkeit vom Differenzdruck nur bedingt oder gar nicht möglich ist. Eine Nachrüstung mit Einregulierungsarmaturen – etwa mit Differenzdruckreglern – ist in bestehenden Gebäuden aufgrund beengter Platzverhältnisse oder verbauter bzw. verdeckter Verteilungsleitungen ebenfalls häufig nicht realisierbar.

Für alle diese Fälle bietet die von IMI Heimeier entwickelte und patentierte AFC-Technologie eine einfache und zuverlässige Lösung. Die Produkte gewährleisten, dass die einmal eingestellte maximale Durchflussmenge jederzeit – so auch bei geöffneten Fenstern, nach einer Nachtabsenkung oder im Teillastbetrieb – unabhängig vom Differenzdruck nicht überschritten wird. Eine genaue Kenntnis der Leitungsführung oder komplexe Rohrnetzberechnungen sind dafür nicht notwendig. Das exakte Regelverhalten der AFC-Technologie stellt obendrein sicher, dass auch zukünftige Anlagenerweiterungen ohne hydraulische Beeinflussung realisiert werden können.

Von Robert Donnerbauer
Redaktion, Heizungs-Journal Verlags-GmbH
Aktuelle Bewertung
Noch keine Bewertungen vorhanden
Ihre Bewertung
Vielen Dank für Ihre Bewertung.

Sie haben eine Frage zu diesem Artikel? Dann stellen Sie der Redaktion hier Ihre Fachfrage!

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Möchten Sie die aktuellen Artikel per E-Mail erhalten?

Einloggen

Login / Benutzername ungültig oder nicht bestätigt

Passwort vergessen?

Registrieren

Sie haben noch kein Konto?
Dann registrieren Sie sich jetzt kostenfrei!
Jetzt registrieren

 

Expertenfragen

„Frag‘ doch einfach mal – einen Experten!": Nach diesem Motto können Sie als Nutzer der TGA contentbase hier ganz unkompliziert Fachleute aus der Gebäudetechnik-Branche sowie die Redaktion der Fachzeitschriften HeizungsJournal, SanitärJournal, KlimaJournal, Integrale Planung und @work zu Ihren Praxisproblemen befragen.

Sie wollen unseren Experten eine Frage stellen und sind schon Nutzer der TGA contentbase?
Dann loggen Sie sich hier einfach ein!

Einloggen
Sie haben noch kein Konto?
Dann registrieren Sie sich jetzt kostenfrei!
Registrieren