Zahlreiche Varianten
Je nach Wunsch des Bauherrn kann auf verschiedene elektrische Flächenheizungs-Ausführungen zurückgegriffen werden. Dabei stellt sich die Frage, ob der Raumwärmebedarf ausschließlich über die Flächenheizung gedeckt werden soll oder ob die Heizarbeit hauptsächlich beispielsweise über Radiatoren bereitgestellt wird. Man spricht dann von einer Vollheizung im Gegensatz zu einer Fußbodentemperierung.
Soll ausschließlich eine elektrische Flächenheizung im Einsatz sein, lässt sich zwischen Direkt- und Speicherheizung wählen. Die Direktheizung gibt unmittelbar ihre Wärme an den Raum ab, die Speicherheizung puffert die Wärme im Estrich, um sie später an den Raum abzugeben.
Letzteres ist vor allem dann von Vorteil, wenn Strom aus dem öffentlichen Stromnetz bezogen wird. Denn so kann Strom dann abgenommen werden, wenn er besonders günstig ist. Ergänzend dazu kann der Bauherr von seinem selbst erzeugten Strom in Form von Wärme profitieren.
Kompakter Bodenaufbau
Als praktisch erweist sich die elektrische Fußbodenheizung insbesondere aufgrund ihrer geringen Aufbauhöhe ab 0,3 cm und ihres minimalen Gewichts. Sie lassen sich im Dünnbettmörtel bzw. in der Ausgleichsmasse und dem Fliesenkleber direkt unter dem Fußbodenbelag verlegen. Diese Dünnbettheizung kann als Alleinheizung oder Zusatzheizung und ebenfalls als elektrische Wandheizung ausgeführt werden.
Zur Direkt- oder Speicherheizung als Alleinheizung eignet sich auch die Verlegung im Estrich. Hier werden die Heizmatten bereits im Rohbau verlegt. Über einer Feuchtigkeitsperre, der Wärme- bzw. Trittschalldämmung und einer PE-Folie sind die elektrischen Leitungen verlegt.
Anschließend wird der Estrich vergossen. Damit lässt sich eine Speicher- oder Teilspeicherheizung realisieren: Durch einen erhöhten Konstruktionsaufbau und mehr Speichermasse (Estrich) ist die zeitliche Verschiebung der Wärmeabgabe möglich. So kann das Haus für einen oder mehrere Tage als kostengünstiger "Energiespeicher" genutzt werden. Natürlich ist auch ein zusätzlicher Batteriespeicher für den eigenerzeugten Strom möglich – und in Kombination mit der elektrischen Flächenheizung nutzbar.
Flexible Regelung
Die Regelung der elektrischen Fußbodenheizung erfolgt über Raumthermostat; eine thermostatische Einzelraumregelung ist ab einer Raumgröße von 6 m² nach EnEV Pflicht. Bei einer Vollraumheizung ist eine Kombination aus einer Temperaturregelung über ein Raumthermostat sowie eine Begrenzung der maximalen Oberflächentemperatur durch einen Temperaturbegrenzer mit Bodenfühler vorgeschrieben.
Bei einer Speicherheizung ist die Regelung im Mauerwerk verbaut. Sie sendet ihre Informationen zum Zentral-Steuergerät, wo zusätzlich ein Mittelwert aus dem Temperaturgang der letzten 24 Stunden ermittelt wird. So soll eine bedarfsgerechte Aufladung sichergestellt werden. Die Temperaturbegrenzung übernimmt in diesem Fall die Zentralsteuerung. Darüber hinaus setzt man eine zentrale Regelung ein, die die Außentemperatur erfasst.
Bei einer Flächentemperierung lässt sich die Fußbodentemperatur unabhängig von der Raumlufttemperatur steuern. Hier bedarf es lediglich eines Heizungsreglers mit Bodenfühler.
Das geeignete elektrische Flächenheizungssystem zu finden, wird durch das BVF-Gütesiegel deutlich erleichtert. Damit sind Planer, Fachhandwerker und Bauherren auf der sicheren Seite, wenn es um geprüfte sowie zuverlässige Sicherheit geht. Von Bedeutung ist darüber hinaus, dass alle Komponenten des Flächenheizungssystems aufeinander abgestimmt sind.
Fazit
Die Installation einer elektrischen Flächenheizung ist sowohl bei einer Sanierung als auch im Neubau eine Alternative zu den wassergeführten Systemen. Wirtschaftlich attraktiv wird es darüber hinaus, wenn für ihren Betrieb auf selbst erzeugten Strom zurückgegriffen werden kann. Damit ist ein Bauherr in der Lage, sich ein Stück Energieautarkie zu ermöglichen.