Wärme

Dimplex setzt auf Wärmepumpen und Elektrowärme

Freitag, 11.02.2022

Wie sind Ihre Erwartungen für die unterschiedlichen Wärmepumpentypen für die kommenden Jahre?

Die Luft/Wasser-Wärmepumpe wird voraussichtlich das Rennen machen. Hier verzeichnet der Markt seit Jahren ein kontinuierliches Wachstum. Der Markt für Sole/Wasser- und Wasser/Wasser-Wärmepumpen wird aber weiter seine Daseinsberechtigung haben. Insbesondere wird diese getrieben von innovativen Konzepten für die Dekarbonisierung von urbanen Lebensräumen in Form von Mehrfamilienhäusern, kalten Nahwärmenetzen und Quartierslösungen.

Bei Wohngebäuden hat die Wärmepumpe im Neubau bereits einen Anteil von rund 50 Prozent erreicht. Inwieweit sehen Sie hier noch Wachstumspotential?

Das Wachstumspotential ist durch die Anzahl der entstehenden Neubauten begrenzt. Die Wärmepumpe ist jedoch die effizienteste und unangefochtene Lösung, in Hinsicht auf die CO2-Einsparung, um einen Neubau zu beheizen. Deswegen rechnen wir mit einem klaren Ausbau der bereits bestehenden Vorreiterrolle im Neubau.

Welche Chancen sehen Sie für die Wärmepumpe im Modernisierungsmarkt?

In Zukunft werden wir uns hier „Zuhause“ fühlen, da solche Projekte unserem Anspruch am ehesten gerecht werden und wir die Energiewende nur schaffen, wenn alle, die Politik, die Verbände, das Handwerk, die Hersteller und sämtliche Fachbeteiligte, diese „Nuss“ knacken werden. Die von der Politik gesteckten Klimaziele im Gebäudesektor können nur dann erreicht werden, wenn die Wärmepumpe in der Wärmeerzeugung der Standard wird. Sie wird die zentrale Rolle in den nächsten Jahren spielen. Natürlich stellt das die Branche und alle Fachpartner vor große Herausforderungen. Mit einer korrekten und fachgerechten Planung lässt sich jedoch nahezu jedes Gebäude mit einer Wärmepumpe heizen. In Hinblick auf die Einsparung von Treibhausgasen wird der Modernisierungsmarkt deutlich zur Verbreitung der Wärmepumpe beitragen. Wir rechnen noch in diesem Jahrzehnt mit einer Marktführerschaft der Wärmepumpe im Bereich der Wärmeerzeuger, getrieben durch den Renovierungs- und fossilen Austauschmarkt.

Wieweit kommen gerade im Bestandsbau die im Trend liegenden Luft/Wasser-Wärmepumpen an kalten Wintertagen an ihre Grenzen?

Bei korrekter Auslegung der Wärmepumpe, passend für das Gebäude und dessen Leistungsbedarf, gibt es keine Benachteiligung durch eine Luft/Wasser-Wärmepumpe. Unsere Luft/Wasser-Wärmepumpen können bei Außentemperaturen von bis zu -22 °C betrieben werden. Je nach Auslegung darf der Elektroheizstab oder eine alternative Wärmequelle ab -5 °C dazuschalten. In der Regel arbeiten die Maschinen bis -7 °C/-8 °C zu 100 Prozent ohne weiteren Energieerzeuger. Dies reicht für die meisten Regionen in Deutschland aus. Wären kältere Winter zu erwarten, muss dies in der Auslegung berücksichtigt und eine größere Wärmepumpe gewählt werden, die bei tieferen Temperaturen noch autonom laufen kann.

Foto: Die Luft/Wasser-Wärmepumpe System M lässt sich durch Farb- und Materialauswahl individualisieren und den örtlichen Gegebenheiten anpassen.
Quelle: Glen Dimplex
Die Luft/Wasser-Wärmepumpe System M lässt sich durch Farb- und Materialauswahl individualisieren und den örtlichen Gegebenheiten anpassen.

Bei der Aufstellung in reinen Wohngebieten gewinnt das Thema Schallemissionen von Luft/Wasser-Wärmepumpen an Bedeutung. Welche Lösungen bieten Sie hier?

Das Thema Schallemissionen ist bei uns ein zentrales Thema. Durch schalloptimierte Geräte und Komponenten gibt es inzwischen sehr leise Wärmepumpen, die fast allen Aufstellbedingungen gerecht werden. Die Dimplex Wärmepumpe System M beispielsweise gewinnt ihre Energie aus der Luft. Ein System, das zwar eine Außeneinheit mit Ventilator benötigt, dabei aber trotzdem kaum zu hören ist. Das System wurde dabei nicht nur für das Schalllabor optimiert, sondern ist insbesondere für den Einsatz in der realen Welt konzipiert. Es sind keine Lüftungsgitter und vor allem kein sich drehendes Lüfterrad sichtbar, die schon optisch Lärm suggerieren. Es werden gezielt tiefe Frequenzen herausgefiltert, die vom menschlichen Ohr als besonders unangenehm empfunden werden. Auch die Schallquellen sind voneinander entkoppelt: Ventilator in der Außeneinheit, Verdichter in der Inneneinheit. Zudem erfüllt das System M bei wandnaher Platzierung die TA-Lärm in 2,5 m Entfernung im abgesenkten Betrieb und in 5 m unter Volllast. Daneben bietet sich bei enger Bebauungsstruktur mit hohen Schallanforderungen auch eine Innenaufstellung der Wärmepumpe an, wodurch Sie im Außenbereich nur noch ein fast nicht wahrnehmbares Lüftergeräusch am Austrittsschacht haben.

Weiterführende Informationen: https://www.glendimplex.de/de-de

Von Robert Donnerbauer
Redaktion, Heizungs-Journal Verlags-GmbH
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