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Digitales Deutschland – ein Horrido auf die flinke Postkutsche!

Mittwoch, 16.12.2020

Ausgelöst durch die Corona-bedingten Einschränkungen entwickeln wir ja hierzulande mit einer ganz, ganz dollen Geschwindigkeit all die...

...digitalen Prozesse, die wir – laut gesamtgesellschaftlichen Anspruch – gefühlt eigentlich schon seit etwa 10 Jahren haben sollten. Also sowas wie Mail statt Fax, beispielsweise. Oder Smartphone statt Festnetz. Falls man nicht gerade in einer der Ecken wohnt, wo es an der letzten Milchkanne nie mehr als den 2G / GSM-Standard gab …

Und das klappt auch tatsächlich bemerkenswert gut. Zumindest in der Privatwirtschaft. Beispielsweise bei namhaften Marken-Herstellern aus der SHK-Branche, die online Pressekonferenzen durchführen. Oder die ganztägige, perfekte Neuheiten-Präsentationen unterhaltsam sogar mit DJane und Rahmenprogramm anzureichern wissen. Oder die Online-Schulungen anbieten, weil keiner in die Seminarzentren reisen darf. Von den unzähligen Zoom-Meetings gar nicht zu reden.

Was waren das noch für Zeiten, als die Nachrichten an eine Behörde per Post geschickt oder – von den ganz Flinken – zumindest „gekabelt“ wurden. Da konnte man wenigstens noch zackig-zügig reagieren, als behördeter Empfänger. So binnen der nächsten drei Wochen, oder so. Natürlich ohne die Laufzeit der „Post“ eingerechnet…
Quelle: Martin
Was waren das noch für Zeiten, als die Nachrichten an eine Behörde per Post geschickt oder – von den ganz Flinken – zumindest „gekabelt“ wurden. Da konnte man wenigstens noch zackig-zügig reagieren, als behördeter Empfänger. So binnen der nächsten drei Wochen, oder so. Natürlich ohne die Laufzeit der „Post“ eingerechnet…

Aber dann, dann bekommt man es mit der Deutschen Rentenversicherung zu tun. Hat eine simple Frage, die telefonisch nicht beantwortet wird – weil auch bei 20 Anrufen keiner ans Telefon geht! Da hat´s wohl gerade kein Netz … Also mailt man. Weil ein Termin drängt. Und bekommt tatsächlich sofort, pronto, unmittelbar, folgende Antwort. Als „Eingangsbestätigung ihrer Nachricht“; hier aus Platzgründen massiv (!) gekürzt:

„Sehr geehrte Kundin, sehr geehrter Kunde, Ihre E-Mail ist hier eingegangen. Bitte beachten Sie: Im Internet bestehen Sicherheitsmängel. Es ist nicht sicher nachprüfbar, wer die E-Mail abgeschickt hat. Außerdem kann nicht ausgeschlossen werden, dass der Inhalt von Unbefugten gelesen und 'fingiert' bzw. nach der Absendung verändert wurde. Aus diesen Gründen werden wir, soweit es um vertrauliche Daten geht, Ihre Anfrage so schnell wie möglich auf dem Postweg beantworten und an die hier gespeicherte Anschrift senden. … Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir Sie unter Umständen bitten werden, Unterlagen (nochmals) im Original auf dem Postweg zu übersenden. Per E-Mail mitgeteilte Änderungen der Bankverbindung und der Postanschrift werden aus datenschutzrechtlichen Gründen und zu Ihrer Sicherheit nicht bearbeitet. Bitte teilen Sie uns diese Änderungen auf dem Postweg mit. … Falls Sie uns Ihre allgemeinen Anfragen als Dateianhang senden, sind nur folgende Formate zugelassen: … . Dateien mit den genannten Dateiformaten können Sie uns auch in ein Archiv gepackt (*.ZIP) zusenden. … Bitte senden Sie uns keine elektronischen Nachrichten, deren eigentlicher Inhalt erst über einen Link von einer Internetseite abgeholt oder heruntergeladen werden muss. Diese häufig als 'Einschreiben per E-Mail' bezeichneten Nachrichten werden von uns aus Sicherheitsgründen nicht abgerufen. …“.

Es folgen noch Infos zum Datenschutz, und zum sicheren De-Mail-Verfahren. Insgesamt ist der elektronische Brief gefühlt zwei DIN A4-Seiten lang, einzeilig beschrieben. Ansonsten: Das war´s. Was nicht folgt: Eine Antwort auf meine Mail. Auch nach 14 Tagen nicht. Auch kein Rückruf. Ob die Postkutsche streikt, weil man ja doch aus Sicherheitsgründen lieber briefschriftlich auf die E-Mail antwortet, in dieser so generalverdächtig betrügerischen Welt?

Von Eckhard Martin
Chefredaktion SanitärJournal
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