Wärme

Die Zukunft steckt im Detail

Dienstag, 23.03.2021

Grundfos hat ebenfalls Umwälzpumpen mit LIN-Bus-Anbindung im Programm: Diese Pumpen sind für den OEM-Bereich in kundenspezifischen Projekten speziell für die OEM-Anwendung in Heizgeräten verfügbar. Neben der „UPM3“-Baureihe wird auch für größere Förderströme die „UPML“-Baureihe mit LIN angeboten werden.

Foto: Grundfos „UPM3 LIN“.
Quelle: Grundfos
Beispiel: Grundfos „UPM3 LIN“.

Geräteherstellerspezifische Anwendungen

Zusätzlich zu den standardisierten Datenpunkten gibt es aber auch die Möglichkeit, zwischen Geräte- und Pumpenhersteller spezifische Protokolle zu implementieren. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Umsetzung des Grundfos-„Go Balance“-Prozesses auch für integrierte Pumpen in Gas-Brennwertgeräten. Vaillant bietet seit der ISH 2019 sein Spitzenmodell „ecoTEC exclusive“ mit integrierter kommunikationsfähiger Hocheffizienzpumpe an, mit der der Installateur den hydraulischen Abgleich deutlich schneller erledigen kann.

Foto: Gas-Brennwertgerät Vaillant „ecoTEC exclusive“.
Quelle: Vaillant GmbH
Wandhängendes Gas-Brennwertgerät Vaillant „ecoTEC exclusive“.

Foto: Wandhängendes Gas-Brennwertgerät Vaillant „ecoTEC exclusive“ mit „UPM3 LIN“ und „Alpha Reader“ für hydraulischen Abgleich.
Quelle: Vaillant GmbH
Wandhängendes Gas-Brennwertgerät Vaillant „ecoTEC exclusive“ mit „UPM3 LIN“ und „Alpha Reader“ für den hydraulischen Abgleich.

Bekanntlich kann der Heizungsbauer bei Grundfos-Stand-alone-Pumpen der Baureihen „Alpha 2“ und „Alpha 3“ den hydraulischen Abgleich mittels einer Smartphone-App in einer Heizungsanlage vornehmen. Hierzu werden in der App die Anlagendaten je Heizkörper oder Heizkreis erfasst und die benötigten Volumenströme ermittelt. Die App „spricht“ mit der Pumpe über den „Alpha Reader“, der auf die Pumpe gesteckt wird, die Daten ausliest bzw. diese steuert. Im Rahmen eines Analyseprogramms werden die Förderströme der einzelnen Verbraucher nacheinander einzeln erfasst und an die errechneten Einstellwerte des hydraulischen Abgleichs angepasst. Die Grundfos-App „Go Balance“ führt den Fachhandwerker Schritt für Schritt durch den gesamten Prozess und erstellt nach Abschluss automatisch eine Dokumentation als PDF, die den Kunden für Förderanträge beim BAFA oder der KfW zur Verfügung gestellt werden kann.

Bild: Montage „Alpha Reader“ auf der „UPM3“.
Quelle: Grundfos
Montage des „Alpha Readers“ auf der „UPM3“.

Soweit das bekannte Prinzip. Innerhalb eines Heizgerätes stellen sich aber folgende Probleme:

  • Die integrierte Pumpe soll im Normalbetrieb vom Geräteregler über LIN gesteuert werden und in der Drehzahl verstellt werden.
  • Zum Abgleich jedoch muss nicht nur die Pumpe, sondern auch das Heizgerät in den Messbetrieb umgeschaltet werden. Das bedeutet, dass die Heizgeräteregelung dafür vorbereitet sein muss.
  • Die Umschaltung der Pumpe in den Messbetrieb kann nicht an der Pumpe erfolgen, sondern muss von der Geräteregelung über LIN-Bus-Kommunikation gesteuert werden.
  • Die zu übertragenden Messdaten müssen zuvor auf die Gerätehydraulik angepasst werden, um eine hinreichende Messgenauigkeit zu erzielen.
  • Die Pumpe muss über eine Diode verfügen, die mit einem „Alpha Reader“-Bluetooth-Modul kommunizieren kann, das durch einen Adapter davor fixiert wird.

Daher muss die Kombination Pumpe/Heizgerät entsprechend konfiguriert und in der App verfügbar gemacht werden.

Bei dem „Alpha Reader“ und der Grundfos-„Go Balance“-App handelt es sich um die Standardvarianten, die von den Installateuren auch für „Alpha“-Installationen verwendet werden. Aus den vorgenannten Gründen muss aber in der App eine definierte Kombination Pumpe und Heizgerät gewählt werden. Die freigegebenen Anwendungen werden in der jeweils aktuellen Version integriert und können auch im Demo-Modus getestet werden. Es soll keine Spezialausführung nur für integrierte Pumpen geben.

Fazit

Wie wir sehen, ermöglicht die LIN-Bus-Kommunikation den Geräteherstellern vielschichtige, intelligente Konzepte für zukünftige Heizgeräte, die die Pumpe als Informationsquelle und flexiblen Aktuator nutzen. Dem Heizungsbauer bietet sie zusätzliche Vorteile zur Einbindung in „Smart Heating“-Konzepte mit mehr Kommunikationsdaten, die zur Anlagenanalyse und -optimierung genutzt werden können und den Kundendienst vereinfachen.

Von Rolf-Werner Senczek
Pumpenexperte, ECOS (Environmental Coalition on Standards)
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Dienstag, 23.01.2024

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