Erneuerbare Energien

Darf ’ s ein bisschen mehr sein?!

Wärmepumpen-Kaskaden für Wohn- und Geschäftshäuser

Samstag, 29.05.2021

Ein Großteil des privaten Energieverbrauchs entfällt in Deutschland neben der Mobilität auf die Gebäudeheizung und Brauchwarmwasserbereitung.

Das schadet nicht nur dem Klima, sondern es belastet auch den eigenen Geldbeutel. Nachhaltiger und wirtschaftlicher ist es, auf einen geringen Energiebedarf durch gute Wärmedämmung in Kombination mit effizienter Wärmepumpentechnologie und regenerativen Energien zu setzen. Im niedersächsischen Kirchweyhe sind jetzt zwei Wohn- und Geschäftshäuser mit insgesamt 22 Einheiten, die den KfW -55-Effizienzhaus-Standard weit übertreffen, errichtet worden. Hier übernimmt ein neuartiges Wärmepumpen-Konzept die Wärmeerzeugung unabhängig von fossilen Rohstoffen.

Energieeffizientes Bauen liegt voll im Trend: Faktoren wie Wirtschaftlichkeit und Umweltfreundlichkeit rücken während der Planungsphase immer stärker in den Fokus. Für energieeffizientes Wohnen muss der Grundstein bereits im ersten Entwurf gelegt werden. Hierbei darf allerdings die moderne Gestaltung der Wohnräume nicht vernachlässigt werden, da Käufer heutzutage hohe Ansprüche an den Wohnraum stellen. Der Wohnraum soll dabei möglichst günstig sein, (technischen) Komfort bieten in Zeiten von „Smart Home“ und im Hinblick auf das Alter Barrierefreiheit sowie eine leichte Erreichbarkeit garantieren.

Wohn- und Geschäftshäuser mit 20 Wohn- und zwei Gewerbeeinheiten. Die beiden Gewerbeeinheiten befinden sich in dem kleineren der beiden Häuser, das 995 m2 groß ist und zudem noch acht Wohneinheiten beinhaltet.
größere Haus besitzt zwölf Wohneinheiten auf einer Gesamtnutzfläche von 1.474 m2
Quelle: Mitsubishi Electric / https://www.mitsubishi-les.com/
In einem neu erstellten Wohn- und Geschäftshaus in Kirchweyhe bei Bremen hat der Bauherr neben der altersgerechten Ausstattung insbesondere eine nachhaltige und umweltorientierte Bauweise forciert.

All diese Aspekte werden in einem im niedersächsischen Kirchweyhe erbauten Wohn- und Geschäftshaus mit 22 Einheiten erfüllt. Dort hat der Bauherr, das Unternehmen HBK, neben der technisch modernen und altersgerechten Ausstattung insbesondere eine nachhaltige und umweltorientierte Bauweise forciert, in deren Zentrum ein Wärmepumpen-Kaskaden-Konzept steht, welches der Feder von Klaus Schierenbeck, Inhaber der ausführenden Fachunternehmen Schierenbeck Gebäudeplanung und Schierenbeck Gebäudetechnik e.K. aus Schwarme, entsprungen ist.

Die beiden Wohn- und Geschäftshäuser umfassen 20 Wohn- und zwei Gewerbeeinheiten. Die beiden Gewerbeeinheiten befinden sich in dem kleineren der beiden Häuser, das 995 m2 groß ist und zudem noch acht Wohneinheiten beinhaltet. Das größere Haus besitzt zwölf Wohneinheiten auf einer Gesamtnutzfläche von 1.474 m2. Die meisten davon sind selbstgenutzte Eigentumswohnungen, einige sind vermietet. Entworfen wurden die Gebäude vom Architekturbüro Planerei in Weyhe und hier speziell unter Federführung von Christoph Maack-Beutin. Als umwelt- und verbrauchsfreundliches Objekt ist das gesamte Gebäude im KfW-Effizienzhaus-55-Standard errichtet worden, dessen energetisches Gesamtkonzept die hohen Standardanforderungen der EnEV 2016 für Wohngebäude weit übertrifft.

Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, hat Schierenbeck, der neben der Ausführungsplanung und der Technikausführung für die Heizungsanlage auch als Energieeffizienzexperte zu Rate gezogen wurde, ein anspruchsvolles energetisches Gesamtkonzept erstellt, das ein umfangreiches Maßnahmenpaket vorsieht, um den Energiebedarf der Gebäude auf ein Minimum zu reduzieren. Beispielsweise kommen an der Außenfassade Steinwollfaserplatten als Außendämmschicht eines WDV-Systems zum Einsatz. „Neben guten Wärmedämmwerten bietet dies zwei weitere Vorteile“, erklärt Schierenbeck: „Erstens ist das Material nicht brennbar und zweitens bietet es einen besonders hohen Schallschutz, der wegen der Nähe zum Bahnhof gefordert war.“

Ein weiterer Baustein sind die Außenjalousien an den Fenstern, die nicht wie häufig üblich hinter der Fassade platziert werden, sondern Teil der Außenfassade sind, um eine Kopplung und weitere Wärmebrücken in den Innenraum zu unterbinden. Alle Wohnungen sind zudem mit dezentralen Wohnraumlüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung ausgestattet. All diese den Energieverbrauch positiv beeinflussenden Maßnahmen führen im Ergebnis zu sehr geringen Primär- und Endenergiebedarfen der Gebäude von 17,9 kWh/(m²a) (= Primärenergiebedarf) und 10,0 kWh/(m²a) (= Endenergiebedarf) für das Gebäude mit zwölf Wohnungen und 19,7 kWh/(m²a) (= Primärenergiebedarf) und 10,9 kWh/(m²a) (= Endenergiebedarf) für das Gebäude mit acht Wohneinheiten.

Weiterführende Informationen: https://www.mitsubishi-les.com/

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