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Installation

"Allzweck-Waffe" in Sachen Rohrinstallation

Mittwoch, 17.04.2019

Interview mit Georg Goldbach, Geschäftsführer KE KELIT Klimasysteme Deutschland.

Die KE KELIT Gruppe aus Linz beschäftigt sich seit über 70 Jahren mit der Entwicklung, der Herstellung und dem Vertrieb von Rohrsystemen aus Kunststoff und Metall. Das Sortiment umfasst heute unter anderem Lösungen aus Edelstahl, Verbundwerkstoffen und Kunststoff, Systeme zum Heizen und Kühlen von Gebäuden sowie vorisolierte Rohrleitungen für die Nah- und Fernwärmeversorgung. Insbesondere bei Verbindungstechniken, wie der werkzeuglosen Steckverbindung oder dem Induktionsschweißen, gilt KE KELIT als Innovations- und Qualitätsführer. Im Interview mit dem HeizungsJournal erläutert Georg Goldbach, Geschäftsführer KE KELIT Klimasysteme Deutschland, mit welchen Aktivitäten das Unternehmen den deutschen Markt aktuell bereichert.

Übereinander gestapelte Aluminiumrohre von vorne.
Quelle: Photo by SHOCKPhoto by Szoka Sebastian / https://www.pexels.com/
KE KELIT setzt auf ein über 70 Jahre organisch gewachsenes Sortiment an Rohrsystemen für die Heizungs- und Trinkwasserinstallation, für Kühlungs-, Kälte- und Druckluftanwendungen sowie auf vorisolierte Rohrleitungen.

Herr Goldbach, das Unternehmen KE KELIT hat seinen Hauptsitz im oberösterreichischen Linz. Die Region ist in der Heizungsbranche bekannt für ihre Tradition in der Herstellung von Holz- und Biomassekesseln. KE KELIT hat sich dagegen im Bereich der Rohrsysteme und -installation einen Namen gemacht. Nehmen Sie unsere Leser mit auf einen kleinen Ausflug in die Firmengeschichte.

Georg Goldbach
Quelle: KE KELIT
"Wir sehen eine zunehmende Bedeutung von aktivierten Decken, die nicht nur zum Kühlen, sondern auch zum Heizen eingesetzt werden. Von daher werden wir auf das Thema Aktivdecken ein besonderes Augenmerk legen", so Georg Goldbach, Geschäftsführer KE KELIT Klimasysteme Deutschland.

Karl Egger – Großvater der heutigen Inhaber – gründete 1945 einen Installationsbetrieb für Gas, Wasser und Heizung. In den 60er-Jahren begann er schließlich, eigene Rohrsysteme zu produzieren: Erst Abflussrohre und später Rohrsysteme für Nah- und Fernwärme. Diese Entwicklung war so erfolgreich, dass er die industrielle Fertigung 1973 durch die Gründung der KE KELIT Kunststoffwerke GmbH auslagerte.

Sein Sohn übernahm die Führung des neuen Unternehmens und erweiterte das Sortiment um Isolierschäume. Diese entwickelten sich unter den Namen "KELIN" und "KELAN" zu bekannten Marken in der Branche. In den 90er-Jahren begann dann nach und nach die Internationalisierung – zunächst in Osteuropa und später im asiatischen Raum. Seitdem steigt unser Exportanteil kontinuierlich und wird in Zukunft eine immer wichtigere Rolle einnehmen.

Heute führen in der dritten Generation die Geschwister Karl und Kristine Egger das Unternehmen. Die vierte Generation steht schon in den Startlöchern zur schrittweisen Übernahme von Verantwortung. Das Unternehmen verfügt weltweit über mehr als 150 Patente und Innovationen sind mehr denn je die Basis für seinen internationalen Erfolg.

Spielt der Produktbereich "Rohrsysteme für Nah- und Fernwärme" heute immer noch die erste Geige bei KE KELIT?

Heute umfasst unser Angebot Systeme für die Trinkwasserinstallation, zum Heizen und Kühlen und für Fernwärme. Aus meiner Sicht wäre es falsch, sich auf ein einziges System zu konzentrieren, denn in der Breite des Angebots liegt unsere Stärke. Unsere Produktlinien sind untereinander kompatibel, wie auch unser diesjähriges Messemotto unterstreicht: "Die Verbindung macht den Unterschied". Letztendlich ist uns nicht wichtig, durch welches System ein Kunde Umsatz mit uns macht: Ob Edelstahl oder Kunststoff, Fußboden- oder Deckenheizung – wichtig ist, dem Kundenwunsch und den Anforderungen der Baustelle gerecht zu werden. Mit innovativen Produkten zu wettbewerbsfähigen Preisen.

KE KELIT setzt also auf ein über 70 Jahre organisch gewachsenes Sortiment an Rohrsystemen für die Heizungs- und Trinkwasserinstallation, für Kühlungs-, Kälte- und Druckluftanwendungen sowie auf vorisolierte Rohrleitungen. Wie gelingt Ihnen diese Diversifizierung?

Wir wollen Gutes immer noch ein wenig besser machen. Das ist ein Teil unserer DNA, die sich durch die ganze Organisation zieht – vom Inhaber bis zu den Mitarbeitern in der Produktion. Dabei entstehen immer wieder neue Produktideen, die wir gerne umsetzen. Darüber hinaus pflegen wir sehr enge Beziehungen zu unseren Lieferanten, mit denen wir schon viele Jahre partnerschaftlich zusammenarbeiten und die uns bei unserer Produktvielfalt enorm unterstützen.

Bei der Montage der unterschiedlichen Systeme verbinden unsere Anwendungstechniker ihr theoretisches Fundament mit viel praktischem Know-how und Baustellenerfahrung. Wir agieren immer nah am Kunden und auf das konkrete Projekt bezogen. Von daher sehen wir in der Diversifikation einen starken Kundennutzen und nehmen diese Herausforderung gerne an.

Verbinder der
Quelle: KE KELIT
Bei "KELOX PROTEC" handelt es sich um eine werkzeuglose Verbindungstechnologie für Verbundrohre. Das Design der Hülse wurde so gewählt, dass keine Sichtfenster mehr benötigt werden, um die korrekte Montage des Fittings beurteilen zu können.

Seit knapp zehn Jahren ergänzen Sie Ihre Kunststoffrohre durch Systeme aus C-Stahl und Edelstahl. Wie kam es zu dieser Entscheidung?

Wir möchten die Entscheidung über das beste System dem Kunden überlassen und hier ist die Welt nun einmal bunt. Auch die Mischung von verschiedenen Rohrwerkstoffen ist eine echte Alternative: Bei bestimmten Nah- und Fernwärmenetzen habe ich selbst schon immer die Mischverlegung (Stahl und Kunststoff bzw. PEX) propagiert. Ähnlich verhält es sich in großen Wohnanlagen bei der Trinkwasserinstallation: Dort können die Steigstränge optional mit Edelstahlrohren und die Verteilleitungen mit Verbundrohren ausgeführt werden. Immer mehr Kunden betrachten das als Vorteil und die Mischverlegung setzt sich in vielen Märkten allmählich durch. Dieser Entwicklung tragen wir Rechnung.

In Ihrer Firmenchronik steht: "Exotische Märkte begleiten uns in eine vielversprechende Zukunft." Was bedeutet das konkret?

Historisch sind wir in interessanten Märkten von Neuseeland über Singapur bis Malaysia vertreten. Mit eigenen Firmen und Mitarbeitern vor Ort genießen wir häufig den Status eines "Local Player" mit dem Zusatzargument, österreichische Qualität zu bieten und internationalen Standards gerecht zu werden. Gerade die Märkte in Asien und im Pazifikraum versprechen Entwicklungspotential und bieten uns Chancen, weiterhin nachhaltig zu wachsen. Derzeit beziehen wir beispielsweise ein neues Werk in Malaysia.

Auch in Deutschland treten Sie vertrieblich aktuell verstärkt auf. Wie begegnen Sie dem hier besonders starken und ebenfalls breit aufgestellten Wettbewerb?

In den letzten Jahrzehnten hat sich die Baubranche zunehmend spezialisiert. Heute sind die Zuständigkeitsbereiche fein zergliedert und über zahlreiche Schnittstellen miteinander verknüpft. Gleichzeitig steigen die technischen An-forderungen von der Planung bis zur Ausführung. Das macht die Koordination der Gewerke immer aufwendiger und fehleranfälliger. Viele unserer Kunden können davon ein Lied singen. Erschwerend kommt noch der Fachkräftemangel hinzu. Das sind Faktoren, die den reibungslosen und wirtschaftlichen Ablauf der Projekte unserer Kunden gefährden und genau da wollen wir ansetzen.

Je mehr Leistungen aus einer Hand, desto effizienter der Ablauf. Deshalb liefern wir nicht nur Komponenten, sondern wir erstellen bei Bedarf eine individuelle Komplettlösung. Das heißt, wir optimieren den Ablauf in Abstimmung mit allen Beteiligten und übernehmen sämtliche Leistungen von der Planung bis zur Inbetriebnahme, inklusive der Montage unserer Produkte. Alles aus einer Hand – von erfahrenen Fachkräften – perfekt koordiniert und ausgeführt. Die Resonanz unserer Kunden bestätigt uns schon jetzt, dass wir mit diesem Komplettservice auf eine enorme Nachfrage stoßen.

Weiterführende Informationen: https://www.kekelit.com

Von Jörg Gamperling
Chefredaktion HeizungsJournal
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